Ein Blick zurück: Am 19. Dezember 2008 beschlossen die Vorsitzenden der Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und CDU den „Bremer Konsens zur Schulentwicklung“. Die Parteien verabredeten in diesem Konsens, das Bremer Schulsystem auf eine zweigliedrige Struktur von Gymnasien und Oberschulen umzustellen, die als gleichwertige Schulformen beide zum Abitur führen. Zudem wurde im Anschluss an die UN-Behindertenrechtskonvention von 2006 vereinbart, Schülerinnen und Schüler mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf nicht mehr in separierenden Förderschulen beziehungsweise Förderzentren zu unterrichten, sondern ein inklusives Schulsystem zu entwickeln. Insgesamt ist es das bildungspolitische Ziel, mit dieser Reform sowohl die Leistungsfähigkeit der Schulen zu steigern als auch Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Um das Gelingen, den Erfolg und die Problemstellungen und Herausforderungen dieses Prozesses beurteilen zu können, wurde im vergangenen Jahr eine Gruppe von Bildungs- und Schulforscherinnen und -forschern mit einer Evaluation der Schulstrukturreform beauftragt.
Veranstaltung präsentiert die wichtigsten Ergebnisse
Der Bericht der Expertengruppe liegt nun vor. In der Veranstaltung sollen die wichtigsten Ergebnisse präsentiert und gemeinsam mit Studierenden, Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern aus Bremer Schulen diskutiert werden. Insbesondere sollen dabei auch die Möglichkeiten und Grenzen einer solchen Evaluation sowie die Komplexität und eingeschränkte lineare Steuerbarkeit von Bildungsreform und Schulentwicklung aufgezeigt werden.
Teil des Projekts „Schnittstellen gestalten“
Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „Schnittstellen gestalten“ der Universität Bremen, das aus dem Bund-Länder-Programm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ mit knapp 2,7 Millionen Euro finanziert wird. „Unser Ziel ist es, eine praxisorientierte Ausbildung zu fördern, die die Schulwirklichkeit einbezieht“, sagt die Projektleiterin Professorin Sabine Doff. Dafür sollen von Anfang an schulpraktische Elemente in der Lehrerausbildung verankert und die drei Ausbildungsphasen – Lehramtsstudium, Referendariat und Lernen im Beruf – eng miteinander verzahnt werden. Unter dem Leitbild einer reflexionsorientierten Lehrerbildung sind an der Universität Bremen vier Teilprojekte mit unterschiedlichen Strategien zur Verzahnung der verschiedenen Elemente und Phasen der Lehrerbildung sowie das innovative Qualifizierungskonzept „Duale Promotion“ gebündelt.
Weitere Informationen:
www.uni-bremen.de/qualitaetsoffensive
Fragen beantwortet:
Dr Marion Wulf
Projekt Schnittstellen gestalten
Zentrum für Lehrerbildung
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218 61902
E-Mail: wulfprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de