Bremen ist ein international bedeutender Raumfahrtstandort. Die Universität und wissenschaftliche Institute auf dem Campus sind weltweit anerkannte Einrichtungen auf dem Gebiet der Raumfahrttechnik. Bremer Unternehmen, die – wie jüngste Meldungen zeigen – in der Raumfahrt erfolgreich unterwegs sind, benötigen gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um konkurrenzfähig zu bleiben – zumal die technologischen Herausforderungen zukünftiger Weltraummission steigen. Vor diesem Hintergrund hat der AS der Einrichtung der beiden Raumfahrt-Masterstudiengänge „Space Sciences and Technologies“ und „Space Engineering“ zugestimmt. Sie werden von den Fachbereichen Physik / Elektrotechnik, Produktionstechnik und Mathematik / Informatik getragen.
Der AS diskutierte den Einrichtungsbeschluss vor allem im Hinblick auf die Zivilklausel der Universität – also die Selbstverpflichtung der Universität, friedlichen Zwecken zu dienen. Problematisiert wurde, dass Absolventen der Studiengänge nicht nur im zivilen Bereich, sondern auch in der Industrie mit militärischen Aufträgen arbeiten könnten. Diese so genannte Dual-Use-Problematik wurde unisono so gesehen, sie sei allerdings kein spezielles Problem der neuen Studienangebote, sondern dies gelte für viele Fächer der Uni. Wünschenswert sei es, den Studierenden Grundlagen für ethische Entscheidungen mit auf den Weg zu geben. Dabei gehe es darum, die Ambivalenzen zu reflektieren, aber den Studierenden nicht vorzugeben, was richtig und falsch sei. Absolventen und Absolventinnen müssten über ihre beruflichen Wege frei und bewusst entscheiden.
Rektorwahl am 14. Dezember
Am 14. Dezember 2016 steht die Rektorwahl auf der AS-Tagesordnung. Uni-Kanzler Dr. Martin Mehrtens informierte den AS über den Ablaufplan. Nachdem einer der beiden von der Findungskommission eingeladenen Kandidaten – nämlich Jürgen Reichardt, Vizepräsident der Yachay Tech University in Ecuador – seine Kandidatur zurückgezogen hat, tritt der amtierende Rektor Professor Bernd Scholz-Reiter als einziger Kandidat an. Beginn der öffentlichen AS-Sitzung ist 8.30 Uhr. Zunächst hat Bernd Scholz-Reiter Gelegenheit, sein Aktionsprogramm für die kommenden fünf Jahre vorzustellen und im Anschluss alle Fragen zu beantworten. Es folgt dann eine öffentliche Aussprache, bevor der AS intern, also unter Ausschluss der Öffentlichkeit tagt. Dann wird es spannend. Der Akademische Senat stimmt in geheimer Wahl ab. Nach dem Bremischen Hochschulgesetz ist der Rektor mit der Mehrheit der Stimmen der AS-Mitglieder gewählt. In einem weiteren Schritt muss er von der Bremischen Wissenschaftssenatorin offiziell bestellt werden.