Geschlechterforschung stellt wissenschaftliche Methoden und Analysen bereit, die gesellschaftliche Hierarchie- und Gewaltverhältnisse, die auf der Kategorie „Geschlecht“ beruhen, kritisch in den Blick nehmen. Sie ist darauf ausgerichtet, gesellschaftliche Unterdrückungsmechanismen in ihren aktuellen wie historischen Ausprägungen zu verstehen und zu überwinden. Seit einigen Jahren sind Gender Studies im Zuge des Erstarkens rechter politischer Kräfte vermehrt Angriffen ausgesetzt. Der heutige Aktionstag Geschlechterforschung möchte daher diesen Wissenschaftsbereich stärken und ruft bundesweit dazu auf, dessen Vielfalt und Bedeutung sichtbar zu machen.
Vielfältiges Forschen über „Geschlecht“
An der Universität Bremen ist die Erforschung von Geschlechterverhältnissen in zahlreichen Fächern und Projekten verankert und genießt einen hohen Stellenwert. Das Projekt „Männer in die Grundschule“ zum Beispiel hat zum Ziel, mehr männliche Lehrkräfte für den Schulunterricht zu gewinnen. Da dort traditionell der Frauenanteil stark überwiegt, soll über diese Maßnahmen ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis erreicht werden. Mit diesem hochaktuellen Thema hat das Projekt bundesweit viel Aufmerksamkeit erlangt. Im Fachbereich Interkulturelle Bildung hingegen untersuchen Wissenschaftlerinnen die unterschiedlichen Aktionsformen und Organisationsstrukturen von Frauenbewegungen, die sich aktuell für die Gleichheit der Geschlechter in der Türkei einsetzen. Mit der Verbindung von kunstwissenschaftlichen und geschlechtsbezogenen Fragestellungen befassen sich wiederum Forschende des Mariann-Steegmann-Instituts, das sich zugleich der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses verschrieben hat. Dies sind nur einige Beispiele für die Vielfalt von Forschungsperspektiven im Feld der Gender Studies an der Universität Bremen.
Weitere Informationen zu den genannten Projekten und Einrichtungen:
https://www.maenner-in-die-grundschule.de/
http://www.fb12.uni-bremen.de/de/interkulturelle-bildung/forschung/frauenbewegungen-im-innertuerkischen-vergleich.html
www.mariann-steegmann-institut.de