„Besorgniserregende Abnahme“
Die verbleibende eisbedeckte Fläche wird rund 300.000 Quadratkilometer kleiner ausfallen als im Vorjahr, als die Eisdecke auf 4,7 Millionen Quadratkilometer schrumpfte. Gleichzeitig liegt das diesjährige Sommerminimum erneut deutlich unter den Werten von 1979 bis 2006. „Das aktuelle Ergebnis bestätigt den besorgniserregenden Abnahmetrend des Meereises in der Arktis, den wir nun schon seit mehr als einem Jahrzehnt beobachten. Auch in der Antarktis, wo die Meereisbedeckung in ein paar Wochen ihr jährliches Maximum erreichen wird, gibt es weniger Eis als im Mittel. “, sagt Prof. Dr. Christian Haas, Leiter der Sektion Meereisphysik des Alfred-Wegener-Institutes.
Satellitendaten aus Bremen
Bei ihrer Analyse berufen sich die deutschen Forscher auf Satelliten-Eiskonzentrationsdaten des Instituts für Umweltphysik der Universität Bremen, dessen Daten im Informations- und Datenportal meereisportal.de verwendet werden. Sie weisen das diesjährige Meereisminimum als sechstkleinste Eisausdehnung seit Beginn der Messungen im Jahr 1979 aus. Andere Beobachtungszentren wie zum Beispiel das National Snow & Ice Data Center in den USA geben etwas höhere Zahlen an. „Diese geringen Unterschiede ergeben sich aus der höheren Auflösung unserer Daten und den leicht unterschiedlichen Methoden, die verschiedene Datenzentren zur Berechnung der Eiskonzentration benutzen. Sie zeigen die Unsicherheiten, die selbst moderne Satellitenbeobachtungen des Meereises haben können“, sagt Gunnar Spreen vom Institut für Umweltphysik der Universität Bremen.
Fragen beantwortet:
Dr. Christian Melsheimer
Institut für Umweltphysik
Universität Bremen
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E-Mail: melsheimer@uni-bremen.de