Die Universität Bremen hat sich mit ihren Meereswissenschaften in der Vorauswahl der Exzellenzstrategie durchgesetzt. Das MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften konnte mit seiner Cluster-Skizze in der ersten Runde des durch Bund und Länder geförderten Wettbewerbs überzeugen. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir mit dem MARUM auch in der Exzellenzstrategie erfolgreich sind“, sagt Professor Bernd Scholz-Reiter, Rektor der Universität Bremen. Das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften hatte sich in der Vergangenheit bereits in der Exzellenzinitiative behaupten können und stellt aktuell den einzigen Exzellenzcluster der Universität Bremen. Das gute Abschneiden des MARUM zeige, dass die Universität Bremen im Bereich der Meereswissenschaften hervorragend aufgestellt sei, so Scholz-Reiter. Diese Stärke habe sich nun in der ersten Phase der Exzellenzstrategie ausgezahlt. Die Bremer Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Professorin Eva Quante-Brandt, bekräftigt die Aussage des Rektors: „Die Universität Bremen verfügt mit dem MARUM über eine renommierte Wissenschaftseinrichtung, die international für ihre exzellente Forschung bekannt ist.“
Starke Konkurrenz
Vorausgegangen war diesem Erfolg eine Begutachtung von 195 Voranträgen für Exzellenzcluster von 63 Universitäten, die Anfang April bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingegangen waren. Neben neuen Initiativen bewarben sich auch bestehende Cluster um eine Fortführung ihrer Förderung. „Am Ende werden sich etwa 50 Anträge im Wettbewerb durchsetzen. 43 Cluster gibt es aber jetzt schon, die allesamt ausgezeichnete Forschung leisten und gerne weitermachen wollen. Die Konkurrenz war also enorm stark“, sagt Scholz-Reiter. Diese Situation habe es für neue Initiativen sehr schwer gemacht sich zu behaupten, ist sich der Rektor sicher. Insgesamt fünf Skizzen hatte die Universität Bremen im Frühjahr 2017 ins Rennen geschickt. Trotz des Ausscheidens von vieren aus der Exzellenzstrategie ist Scholz-Reiter von der Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler überzeugt: „Natürlich ist das eine Enttäuschung für uns und vor allem für diejenigen, die in den letzten Monaten mit großem Engagement an den Skizzen gearbeitet haben. Selbst wenn uns nun ein Stück zum Erfolg gefehlt hat, glauben wir aber an die Qualität unserer Forschung. Daher werden wir unseren Weg konsequent weiter verfolgen und in sieben Jahren erneut in der Exzellenzstrategie antreten.“ „Diesen Fortgang“, so die Senatorin, „werden wir intensiv unterstützen.“
Wegfall der zweiten Förderlinie
Für die Universität Bremen bedeutet der Erfolg von nur einer Cluster-Skizze gleichzeitig den Wegfall der zweiten Förderlinie der Exzellenzstrategie. Um im Wettbewerb um den Titel Exzellenzuniversität antreten zu dürfen, müssen Universitäten zukünftig über mindestens zwei Cluster verfügen „Ich finde es sehr schade, dass wir uns im kommenden Jahr nicht wieder bewerben dürfen“, sagt Scholz-Reiter. Die Förderung der letzten Jahre habe die Universität in zahlreichen Bereichen weiter nach vorne gebracht. So schmerzlich der Verlust des Exzellenztitels sei, mit der Universitätsstrategie 2018 bis 2028 könne man an das Erreichte anknüpfen und dieses weiter ausbauen, ist der Rektor optimistisch. Professor Andreas Breiter, Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, unterstreicht ebenfalls: „Die Universität Bremen wird auch in Zukunft ein Ort exzellenter Forschung sein.“ Das MARUM sei einer der Garanten dafür und strahle in die anderen Forschungsfelder aus. Das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften muss sich jetzt an die Ausformulierung des Vollantrages machen. Zeit bleibt ihm dafür bis zum 21. Februar 2018. Konkret wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des MARUM sich in einer nächsten Laufzeit mit der Erforschung des Ozeanbodens beschäftigen. Welche Cluster deutschlandweit gefördert werden, gibt die DFG im September 2018 bekannt.
Die Exzellenzförderung von Bund und Ländern
Im Juni 2016 beschlossen Bund und Länder, die bisherige Exzellenzinitiative als sogenannte Exzellenzstrategie fortzusetzen mit dem Ziel, deutsche Universitäten im internationalen Wettbewerb weiter zu stärken. Die Exzellenzstrategie umfasst zwei Förderlinien: die Exzellenzcluster und die Exzellenzuniversitäten. Unter Exzellenzclustern versteht man große, international sichtbare Forschungsverbünde, die ein langfristig relevantes Thema zum Inhalt haben, interdisziplinär aufgestellt sind und das Profil der jeweiligen Universität prägen. Sie werden bei Erfolg für zunächst sieben Jahre gefördert und erhalten drei bis zehn Millionen Euro pro Jahr. Bewähren sie sich danach im Rahmen einer Evaluation, können sie auch längerfristig finanziert werden.
Die Förderlinie Exzellenzuniversitäten dient der Stärkung der Universitäten als Institution und dem Ausbau ihrer internationalen Spitzenstellung in der Forschung. Exzellenzuniversitäten werden dauerhaft gefördert. Die Universität Bremen hat sich 2012 mit dem Zukunftskonzept „Ambitioniert und agil“ durchgesetzt.