Ausgezeichnet wurden fünf Absolventinnen und Absolventen für ihre Masterarbeiten und Dissertationen. Eltern, Freundinnen und Freunde, Verwandte, Betreuerinnen und Betreuer füllten die Halle in festlicher Erwartung. Professor Bengt Beutler, Vorsitzender der „unifreunde“, setzte in seinen Grußworten genau da an, als er feststellte: „Es ist keine Soloveranstaltung, mitunter sogar jahrelang an einer wissenschaftlichen Arbeit zu sitzen“. Der Dank ginge somit auch an die Angehörigen. Die Anforderungen für den Preis seien sehr hoch, eine Expertenkommission prüfe in einem sorgfältigen Verfahren. Die Themen seien aus der Gesellschaft entstanden, für die Gesellschaft geschrieben, und die wissenschaftlichen Ergebnisse wirkten dann in die Gesellschaft zurück. „Der Preis bedeutet, dass in Bremen exzellente Wissenschaft gemacht wird“, sagte der Redner mit Überzeugung.
Wissenschaftssenatorin Professorin Eva Quante-Brandt betonte, dass die Arbeiten mit Herzblut verfasst worden seien. „Wir brauchen Ihre Kompetenz und Bereitschaft zur Reflexivität. Wir brauchen Sie als kritische Geister. Mit Ihren Erkenntnissen können Sie die Gesellschaft zusammenhalten“, sagte die Senatorin.
Auch Professor Andreas Breiter, der als Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs die Preisverleihung moderierte, hob die Leidenschaftlichkeit der jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler heraus. Im schnellen Wechsel mit jeweils fünf Minuten Redezeit folgten die Laudationes der betreuenden Professoren.
Die Preise erhielten:
- Dr. Jan Höcker mit seiner Dissertation im Bereich Natur- und Ingenieurwissenschaften zum Thema: „In situ-Studien zu Wachstum und Struktur seltener doxidbasierter inverser Modellkatalysatoren“.
- Lars Langhorst mit seiner Masterarbeit im Bereich Natur- und Ingenieurwissenschaften zum Thema: „Simulation und Validierung von Formabweichungen eines plangefrästen Werkstückes“.
- Dr. Regina Arant mit ihrer Dissertation zum Thema: “Who you are depends on where you are: The impact of a high school year abroad on the national and host country identity of German exchange students”.
- Paola Janßen mit ihrer Masterarbeit im Bereich Sozial- und Geisteswissenschaften zum Thema „Bayes-Netze in der Rechtsprechung“.
- Den Sonderpreis der Bruker Daltonik GmbH für natur- und ingenieurwissenschaftliche Dissertationen errang Dr. Philipp Niemann mit seiner Arbeit zum Thema „Towards Computer-Aided Design of Quantum Logic“.
Stellvertretend für alle wissenschaftlichen Leistungen stellte Dr. Regina Arant ihre Untersuchungsergebnisse vor. Die Psychologin aus der Bremen International Graduate School of Social Sciences (BIGSSS) hat 846 Austauschschülerinnen und -schüler über zweieinhalb Jahre begleitet, online befragt und interviewt. „Die deutsche Identität festigt sich während eines Auslandsaufenthaltes“, sagte sie und hat es auch signifikant nachgewiesen. „Jugendliche lernen, mit ihrer deutschen Herkunft umzugehen, sie erkunden sie und binden sich bewusst emotional. Eine vorübergehende bi-kulturelle Identität stärke letztlich die deutsche Identität während des Schüleraustauschs.