Russlands Politik steht im Zentrum der öffentlichen Debatte. Behauptungen russischer Fake News und Propaganda können zum Teil schwer überprüft werden. „Medienberichte und polarisierende Debatten reizen das Klima weiter an. Auch die westlichen Medien stellen die Verhältnisse in Russland oft verkürzt dar“, sagte Professor Heiko Pleines von der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.
Brücke zwischen Wissenschaft und Journalismus
Mit dem Projekt „Wissenstransfer hoch zwei: Russlandstudien“ macht die Forschungsstelle Osteuropa in Zusammenarbeit mit „dekoder - Russland entschlüsseln“ und der Universität Basel wissenschaftliche Studien zum Gegenstand der öffentlichen Debatten. Dafür wurden neue Formate für die Wissenschaftskommunikation entwickelt und ausprobiert. Die im Projekt entwickelten Online-Dossiers, unter anderem zur Krim-Annexion, Fragen des Nationalstolzes und der Identität Russlands wurden jetzt mit dem Grimme Online Award in der Kategorie „Spezial“ ausgezeichnet.
Laut Grimme-Jury gelingt es dem Team, „die Brücke zwischen wissenschaftlichem und journalistischem Arbeiten zu schlagen. Das von einem privaten Förderer und aus Spenden finanzierte Portal bietet aktuelle Artikel aus unabhängigen, russischen Medien nicht nur als Übersetzung an, sondern stellt diese auch in Zusammenhang und liefert Erläuterungen, wo sie nötig erscheinen.“
Professor Heiko Pleines freut sich über diese Anerkennung: „Wissenschaftskommunikation ist uns bereits seit vielen Jahren sehr wichtig - gerade auch bei den vielen so polemisch diskutierten Fragen, mit denen wir uns an der Forschungsstelle Osteuropa beschäftigen. Einen neuen Impuls haben uns die vielen Missverständnisse in der öffentlichen Debatte zur Krim-Annexion durch Russland gegeben. Deshalb haben wir mit unserem Partner dekoder.org das erste Online-Dossier auch zu diesem Thema erstellt. Wir freuen uns sehr, dass diese Arbeit jetzt mit dem Grimme Online Award gewürdigt wurde.“
Förderung
Das Projekt wird in Kooperation mit der Universität Basel, Professor für Osteuropäische Geschichte, Prof. Dr. Frithjof Benjamin Schenk, und dekoder.org mit finanzieller Unterstützung der Stiftung für Medienvielfalt durchgeführt. Das Projekt wurde von Januar 2019 bis Mai 2020 von der VolkswagenStiftung gefördert.
Weitere Informationen:
www.forschungsstelle.uni-bremen.de/
Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Heiko Pleines
Leiter Abteilung Politik und Wirtschaft
Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen
Tel.: +49 421-218 69602
E-Mail: pleinesprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de