Es ist ein Beispiel, wie die Universität Bremen und ihre Partner nicht nur Studierende und Doktoranden, sondern auch Schüler erfolgreich unterstützen: Der 17-jährige Arta Safari hat kürzlich beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ den 3. Platz im Fachgebiet Chemie gemacht. Zudem erhielt er den Sonderpreis für die Verknüpfung von Theorie mit chemischer Praxis. Für seine Forschungen hat der Schüler des Alten Gymnasiums die Infrastruktur sowie die Unterstützung des Fraunhofer IFAM und zwei Arbeitsgruppen der Universität Bremen geschickt kombiniert.
Sein Herz schlägt für die Quantensimulation
Arta Safaris Herz schlägt für die Quantensimulation. „Ich arbeite mit einem Modellsystem, mit dem ich am Computer das chemische Verhalten von Molekülen simulieren kann“, erklärt er. Der 17-jährige führt hoch komplexe Formelrechnungen durch. Seine Vorträge hält er bei den Wissenschaftlern seit mehreren Jahren problemlos auf Englisch. Arta ist dankbar, dass die Universität und das Fraunhofer IFAM ihm die Möglichkeit bietet, bei ihnen zu forschen.
Mehrere Wissenschaftler begleiteten ihn
„Wir freuen uns sehr über den Erfolg von Arta Safari“, sagt Professor Lucio Colombi Ciacchi von der internationalen Arbeitsgruppe „Hybrid Materials Interfaces“ der Universität Bremen. „Es hat uns große Freude bereitet, die Interessen dieses talentierten Jungen zu fördern.“ In seiner Arbeitsgruppe hat Nils Hildebrand den Jungen mit betreut. Weitere Unterstützung gab es von Dr. Arne Wittstock und Professor Marcus Bäumer des Instituts für Angewandte und Physikalische Chemie der Uni Bremen und am Fraunhofer IFAM von Felipe Macul Perez und Dr. Michael Noske in der Abteilung von Professor Bernd Mayer.
Woran forscht Arta Safari?
Bestimmte Enzyme bilden auf Oberflächen Schichten aus, die nur eine Moleküllage dick sind. Arta Safari vermutet, dass sich aus solchen sogenannten Monolayern hochwirksame Katalysatoren entwickeln lassen. Allerdings ist bislang nicht geklärt, welche Kräfte bei der Anlagerung wirken. Der Jungforscher simulierte am Computer die Wechselwirkungen des Enzyms Laccase mit Oberflächen sowohl aus Siliziumdioxid als auch aus Graphen – einer besonderen Form des Kohlenstoffs. Auf Siliziumdioxid, so fand er heraus, wird Laccase durch elektrostatische Wechselwirkungen festgehalten. Bei Graphen dagegen kommt es zur Überlappung der Ladungswolken von Enzymbausteinen und Kohlenstoff. Da diese Bindung besonders stark und von äußeren Faktoren unabhängig ist, wäre Graphen als Träger für Bio-Katalysatoren ideal.
Weiterführende Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Produktionstechnik, Maschinenbau & Verfahrenstechnik
Hybrid Materials Interfaces Group
Prof.Dr. Lucio Colombi Ciacchi
Tel.: +49 421 218 64570
E-Mail: colombiprotect me ?!hmi.uni-bremenprotect me ?!.de