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Ringvorlesung zu Diversity: Ist unser Wissenschaftssystem weiß?

Die Universität Bremen betrachtet Diversity als Querschnittsaufgabe und hat ein entsprechendes Strategiepapier erarbeitet, das jetzt mit Leben erfüllt wird. Ziel ist es, alle Mitglieder der Universität zu beteiligen und den bewussten Umgang mit Vielfalt in sämtlichen Bereichen zu fördern. Professorin Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversity, verantwortet das vom Akademischen Senat verabschiedete Papier als zentrale Aufgabe des Rektorats. Um dessen Ziele und Botschaften weiterhin zu kommunizieren, startet am Mittwoch, 20. Januar 2016, die vierteilige öffentliche Ringvorlesung „Diversity @ Uni Bremen: exzellent und chancengerecht?!“ mit neuem Themenfokus.

Wer spricht im Wissenschaftssystem?

Das Schwerpunktthema des diesjährigen Vortrags- und Diskussionsforums ist der Frage gewidmet: „Wer spricht im Wissenschaftssystem?“. Dabei geht es um Objektivität und Repräsentation an Hochschulen. „Das Thema wird derzeit auch in der Öffentlichkeit kritisch diskutiert“, sagt Karakaşoğlu. Letztlich sei es eine Diskussion, ob Universitäten rassistisch sind oder nicht. Die Konrektorin fragt damit auch nach der Beteiligung von People of Colour an den Hochschulen.

Strukturelle Exklusion an Hochschulen?

Genau hier setzt der erste Vortrag des Forums „Diversity@Uni Bremen“ an. Der Kultur- und Politikwissenschaftler Dr. Kien Nghi Ha spricht am 20. Januar 2016 um 18 Uhr im SFG Raum 0140 über „Die Farbe des Wissens. Rassistische Exklusion und Weißsein in universitären Strukturen". Die Frage, inwieweit das deutsche Hochschulsystem durch institutionelle Diskriminierungen und strukturelle Exklusion geprägt ist, steht dabei im Mittelpunkt. Universitäten sind nicht nur bedeutsam, weil sie über die Vergabe öffentlich finanzierter Arbeits- und Bildungsplätze den Zugang zu hochqualifizierten Arbeitsmärkten in der Wissensgesellschaft regeln, sondern auch gesellschaftlich anerkanntes Wissen produzieren. Über ihre bloße Funktion als wissenschaftliche Arbeits- und Lernorte hinaus stellen sie daher wichtige politische Räume dar, in denen gesellschaftlich relevantes Wissen hergestellt, verhandelt und legitimiert wird.

Zur Person:

Kien Nghi Ha, promovierter Kultur- und Politikwissenschaftler, ist Fellow des Instituts für postkoloniale und transkulturelle Studien der Universität Bremen (INPUTS). Er hat an der New York University sowie an den Universitäten in Heidelberg, Tübingen und Bayreuth zu postkolonialer Kritik, Migration und Asian Diasporic Studies geforscht und gelehrt. Gesellschaftlich engagiert er sich unter anderem als Vorstandsmitglied des Vereins „korientation“, einem Netzwerk für deutsch-asiatische Perspektiven. Er ist außerdem Ko-Sprecher des Verbands für interkulturelle Wohlfahrtspflege, Empowerment und Diversity (VIW).

Nächste Veranstaltung der Ringvorlesung am 4. Februar

Veranstalterinnen der Ringvorlesung sind die Konrektorin Professorin Yasemin Karakaşoğlu und Dr. Margrit E. Kaufmann, wissenschaftliche Expertin für Diversity für die Universitätsleitung. Die nächste Veranstaltung in der Reihe findet am Donnerstag, 4. Februar 2016, statt. Dann beschäftigt sich Professorin Dr. Astrid Messerschmidt mit dem Thema „Rassismuskritische Bildung in der Migrationsgesellschaft“.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Referentin für Diversity Management
Nele Haddou
Tel.: 0421 218 6030
E-Mail: nele.haddouprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de