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Uni darf autonomes Fahrzeug auf öffentlichen Straßen testen

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fachbereich Mathematik und Informatik der Universität Bremen können jetzt ihr eigenes autonomes Forschungsfahrzeug auf öffentlichen Straßen testen – stets mit einem Fahrer zur Sicherheit am Steuer. Verkehrssenator Joachim Lohse überreichte die dafür notwendige Ausnahmegenehmigung an den Projektleiter Professor Christof Büskens.

Im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und DLR Raumfahrtmanagement geförderten Projektes „AO-Car – Autonome, optimale Fahrzeugnavigation und -steuerung im Fahrzeug-Fahrgast-Nahbereich für den städtischen Bereich“ werden unter Leitung der Arbeitsgruppe „Optimierung und Optimale Steuerung“ des Zentrums für Technomathematik (Professor Christof Büskens) sowie den Arbeitsgruppen "Kognitive Neuroinformatik" (Professorin Kerstin Schill) und „Computergraphik und virtuelle Realität“ (Professor Gabriel Zachmann) neue Fahrerassistenzsysteme entwickelt und die hierfür grundlegenden mathematischen und informatischen Fragestellungen erforscht und gelöst.

„Ich freue mich sehr, dass nun der Grundstein für die weitere praktische Forschung im Bereich autonomes Fahren gelegt wurde und die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Bremen mit ihrem ganzheitlichen Ansatz in diesem heißumkämpften Markt neue Lösungswege beschreiten werden“, so Senator Lohse.

Professor Büskens erklärte hierzu: „Wir freuen uns sehr über die schnelle und unkomplizierte Unterstützung des Landes Bremen ab dem ersten Tag der Bekanntmachung unseres Vorhabens. Das Projekt, das die zentralen Stärken des Landes Bremen Luft- und Raumfahrt sowie Automobil verbindet, trägt dazu bei, universitäres Wissen in die Stadt zu tragen und so sichtbar zu machen.“

Wissen aus der Raumfahrt nutzen

Ziel des Forschungsprojektes ist es insbesondere existierende Algorithmen und Methoden aus der Luft- und Raumfahrt auf automobile Anwendungen zu übertragen. Die Projektpartner arbeiten bereits seit mehreren Jahren gemeinsam an hoch-automatisierten Raumfahrtsystemen und möchten die dabei entwickelten Methoden auf das Forschungsfahrzeug und damit in den Bremer Straßenverkehr bringen.

Die für den Einsatz des mit zusätzlicher Sensorik ausgerüsteten Forschungsfahrzeuges notwendige Ausnahmegenehmigung wurde von Senator Lohse kürzlich mit den besten Wünschen überreicht. Er gab damit den Start frei für die eigenständige Forschung und Erprobung des autonomen Fahrens in Bremen und im Umland. Die Ausnahmegenehmigung umfasst ausgewiesene Straßen in Bremen und Niedersachsen auf denen die Erprobung von hoch-automatisierten Fahrmanövern in Zukunft realisiert wird. Die genehmigte „Teststrecke“ zeichnet sich durch typische Verkehrssituationen aus, wie zum Beispiel Shared Space, Kreuzungen, Landstraßen, Autobahn, urbane Verkehrsadern, Parkplätze und weiteres.

Mann sitzt am offenen Kofferraum und wird von Fernsehteam interviewt
Das Interesse der Medien war groß, als Professor Christof Büskens (Foto) die Ausnahmegenehmigung für das Forschungsfahrzeug erhielt.