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Universität koordiniert zukunftsweisendes Energieprojekt

Die Stadt Heide im Kreis Dithmarschen soll Vorreiter für zukunftsweisende Energietechnologien werden. Im Stadtteil Rüsdorfer Kamp soll eine effiziente Strom-, Wärme und Kraftstoffversorgung entwickelt werden. Ziel ist die möglichst vollständige Verwertung von erneuerbaren Energien und insbesondere die Nutzung von den Anteilen der Windenergie, die aufgrund von Netzengpässen und fehlender Flexibilität im System abgeregelt werden und damit verloren gehen.

25 Millionen Euro Förderung

Die Koordinierung des Großprojekts mit mehr als 20 Partnern übernimmt die Universität Bremen. Das interdisziplinäre „Institute for Advanced Energy Systems (AES)“ hat gemeinsam mit der Entwicklungsagentur Region Heide, dem „Steinbeis Innovationszentrum (SIZ) energie+“, einem An-Institut der Technischen Universität Braunschweig, und weiteren Beteiligten den Zuschlag für das Projekt „QUAREE 100“ erhalten. Es wird in den nächsten fünf Jahren mit 25 Millionen Euro von der Bundesregierung gefördert. Das Budget der Universität Bremen beträgt 5,6 Millionen Euro. Vertreten ist von der Uni Bremen neben dem AES das artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit sowie das Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT).

Auch Studierende profitieren

Stefan G. Reisemann, Professor für Resiliente Energiesysteme, freut sich über den Erfolg: „Unsere Konzepte für eine nachhaltige und widerstandsfähige Gestaltung von Energiesystemen und die hoch innovativen Energietechnologien, die im Fachbereich Produktionstechnik der Universität entwickelt werden, können nun dank der großzügigen Förderung im Quartier Rüsdorfer Kamp untersucht werden. So wird die Brücke zwischen Forschung und Praxis geschlossen, und wir bringen die Energiewende ein entscheidendes Stück voran. Davon profitieren nicht zuletzt auch unsere Studierenden in der Vertiefungsrichtung Energiesysteme“.

Vorrang für regenerative Energiequellen

Der 20 Hektar große Stadtteil mit Geschosswohnungsbau aus den 1950er bis 1960er Jahren soll nachhaltige Attraktivität gewinnen. Im Zentrum steht die Umsetzung einer eigenen Energieerzeugung und -versorgung innerhalb des Quartiers, die sowohl zentrale als auch dezentrale regenerative Energiequellen berücksichtigt. Dazu gehören Wärme- und Stromversorgung, sowie Mobilität. Anfallende Stromüberschüsse sollen elektrochemisch in zentralen Batteriespeichern sowie in Gasspeichern gesammelt werden. Um die Versorgung insgesamt auch unter Extremsituationen und in Störfällen gewährleisten zu können, müssen die Energiesysteme resilient, das heißt widerstandsfähig sein. Gleichzeitig soll das Quartier eine stabilisierende Wirkung auf das Energiesystem insgesamt entfalten. Daraus ergibt sich die spezifische wissenschaftliche Fragestellung der Universität Bremen.

Stadt mit Windrädern im Hintergrund
Windräder prägen das Bild rund um die Stadt Heide.