Alexander Wittkowsky hat in der Entwicklung der Universität Bremen eine wichtige Rolle gespielt. In seiner Amtszeit von 1977 bis 1982 hat er grundsätzliche Werte der Universität, die bis heute gelten, engagiert verteidigt. Er hat die Universitätsgeschicke mit viel Fingerspitzengefühl und persönlichem Engagement in einer bewegten Zeit moderiert und geleitet. „Sein Tod ist ein Verlust für uns alle. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie", sagt Professor Bernd Scholz-Reiter, Rektor der Universität Bremen.
Amtsantritt am 1. Juni 1977
Alexander Wittkowsky war in politisch hoch brisanten Zeiten Rektor der Universität Bremen. Er wurde am 1. Juni 1977 Nachfolger von Rektor Hans-Josef Steinberg, der seinen Rücktritt im Oktober 1976 aus Protest gegen die hochschulpolitische Entwicklung zum 31. März 1977 angekündigt hatte. Stein des Anstoßes und Auslöser für den Wechsel war damals vor allem der Entwurf eines neuen Bremer Hochschulgesetzes, das die bisher in Bremen praktizierte drittelparitätische Mitbestimmung von Hochschullehrern, Studenten und Dienstkräften aufhob.
Wurzeln in Berlin
Wittkowsky wuchs in Berlin auf. Dort besuchte er das Goethe-Gymnasium und später die Technische Universität. Er studierte Schiffbau und Verfahrenstechnik und schloss sein Studium als Diplom-Ingenieur ab. Vom 2. Januar 1962 war Wittkowsky wissenschaftlicher Assistent und ab Wintersemester 69/79 Oberingenieur am Rudolf-Drawe-Institut für Brennstofftechnik am Lehrstuhl für Brennstofftechnik der Fakultät für Maschinenwesen (später Verfahrenstechnik) der TU Berlin. Als Oberingenieur wurde Wittkowsky – ohne Lehrstuhlinhaber zu sein – zwei Monate vor seiner Promotion zum ersten Präsidenten der TU Berlin gewählt, ein Amt, das er von Mai 1970 bis Mai 1977 bekleidete. Anschließend wirkte er fünf Jahre als Rektor der Universität Bremen bis 1982.
Anschließend wurde Wittkowsky vom Fachbereich Produktionstechnik auf eine C4-Professur mit dem Fachgebiet „Technologieentwicklung und Technologiegestaltung" (TT) berufen, die er bis zu seiner Pensionierung 2001 innehatte. Für zwei Jahre, von 1990 bis 1992, war er davon beurlaubt, um für die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) Projekte unter anderem in Indien, Tansania und Simbabwe zu leiten. Von 1994 bis 1998 war er zudem Beauftragter für die Lehre im Fachbereich Produktionstechnik.