Mit der Anerkennung des ZeMKI als fachbereichsunabhängige Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung stärkt der Akademische Senat die profilbildende Forschungsexpertise der Universität im Bereich der Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung. „Wir freuen uns über die Anerkennung und verstehen die einstimmige Bewilligung unseres Antrags als Ansporn“, sagt Prof. Dr. Andreas Hepp, Sprecher des ZeMKI. „Dies ist ein weiterer Schritt zur Stärkung der Geisteswissenschaften mit einer Förderung der interdisziplinären Kommunikations- und Medienforschung an der Schnittstelle zu Sozialwissenschaften und Informatik.“ Das ZeMKI ist an dem Wissenschaftsschwerpunkt „Minds, Media, Machines“ der Universität Bremen beteiligt und kooperiert zudem eng mit dem Wissenschaftsschwerpunkt „Sozialer Wandel, Sozialpolitik und Staat“.
Gegründet im Jahr 2005 als „Institut für Medien, Kommunikation und Information“ (IMKI) erfüllt das ZeMKI nach §92 Bremer Hochschulgesetz „längerfristige […] Aufgaben in Forschung, Lehre, Kunst und Weiterbildung“. In der Forschung liegt der Fokus auf kooperativer Forschung zum Wandel von Kultur und Gesellschaft durch Medien, insbesondere im Hinblick auf eine (tiefgreifende) Mediatisierung und damit zusammenhängend Prozesse der Digitalisierung verschiedener Bereiche von Gesellschaft bzw. der Datafizierung von sozialen Praktiken. Im Bereich der Lehre ist dies die Entwicklung und Koordination von interdisziplinären Masterprogrammen zu Medien und Kommunikation bzw. deren Wandel. Das ZeMKI kooperiert mit Rundfunkanstalten, Medienorganisationen und weiteren Kunst- und Kulturinstitutionen.
Das Forschungsprofil des ZeMKI fügt sich klar in das Leitbild der Universität Bremen: Es ist in seinem Forschungsgegenstand und seiner Aufstellung international und auf Fragen kultureller Vielfalt orientiert. Das ZeMKI ist interdisziplinär und damit fachbereichsübergreifend ausgerichtet: Tiefgreifende Mediatisierung als der aktuell insbesondere durch die Digitalisierung getriebene Zusammenhang des Wandels von Medien und Kommunikation mit dem der Kultur und Gesellschaft wird am ZeMKI unter Einbezug verschiedener geistes-, sozial- und technikwissenschaftlicher Disziplinen erforscht. Neben Kommunikations- und Medienwissenschaft sind dies Geschichte, Filmwissenschaft, Religionswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, Pädagogik sowie die Informatik. Die nationale und internationale Besonderheit des ZeMKI ist, dass es diese typischerweise getrennten Disziplinen in Bezug auf sein Forschungsthema integriert und die Mitglieder des ZeMKI seit mehr als zehn Jahren in Forschung und Lehre nachweislich erfolgreich miteinander kooperieren. Die kritische Forschung am ZeMKI zu Digitalisierung ist dem Leitziel der gesellschaftlichen Verantwortung verpflichtet und zielt durch seine gemeinsame Nachwuchsförderung darauf, junge Talente in einem hochgradig gesellschaftlich relevanten Forschungsfeld zu fördern.
Das ZeMKI umfasst Mitglieder aus den Fachbereichen 3, 8, 9 und 12, die zurzeit in neun Arbeitsgruppen, den so genannten ZeMKI-Labs, gemeinsam forschen. „Als Zentrale Wissenschaftliche Einrichtung sind wir nun in der Lage, unsere fachbereichsübergreifende Struktur nachhaltig zu stabilisieren“, sagt Prof. Hepp. Durch die organisationale Absicherung erhalte die interdisziplinäre Forschung am ZeMKI zusätzliche Impulse und steigere die internationale Sichtbarkeit der Universität Bremen insgesamt als ein führender Forschungsstandort zur Transformation von Medien und Kommunikation.
Leif Kramp