Der Fokus des Studienganges Klinische Psychologie und Psychotherapie liegt auf der Anwendung evidenzbasierter psychotherapeutischer Methoden sowie auf der Entwicklung von klinisch-praktischen Fertigkeiten. Studierende erhalten eine tiefgehende Ausbildung in verschiedenen psychotherapeutischen Ansätzen; der Verhaltenstherapie, der psychodynamischen Verfahren und der systemischen Therapie. Im Sinne eines Scientist-Practicioner-Modells, strebt der Studiengang eine enge Verknüpfung von wissenschaftlichem Arbeiten und klinisch-psychologischer Praxis an. Praktische Erfahrungen werden durch Tätigkeiten in universitären Ambulanzen oder kooperierenden klinischen Einrichtungen gesammelt, wodurch Studierende bereits während ihres Studiums umfassende berufspraktische Erfahrungen sammeln können.
Es werden vertiefte Inhalte u.a aus Bereichen der speziellen Störungs- und Verfahrenslehre, psychologischen Diagnostik und Begutachtung, Verhaltensgenetik sowie einem psychologischen Grundlagenfach (z. B. Entwicklungspsychologie) vermittelt. Gleichzeitig erlangen Studierende weiterführende Kenntnisse in statistischen Methoden, die sie einerseits auf das Schreiben einer empirischen Masterarbeit vorbereiten und andererseits darin fördern, wissenschaftliche Studien kritisch zu beurteilen und ihre Ergebnisse verantwortungsvoll in das eigene psychotherapeutische Handeln zu integrieren. Des weiteren setzen sich Studierende mit den Kennzeichen des Versorgungssystems unter besonderer Berücksichtigung von psychischen Störungen mit Krankheitswert auseinander, kennen die für eine Tätigkeit im Gesundheitswesen notwendigen berufs- und sozialrechtlichen Grundlagen einschließlich institutioneller und struktureller Rahmenbedingungen und werden in Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung geschult.
Im Rahmen der Selbstreflexion schärfen Studierende ihr Vermögen, eigene Emotionen, Kognitionen, Motive und Verhaltensweisen im therapeutischen Prozess wahrzunehmen, zu regulieren und dabei gleichzeitig Grenzen des eigenen psychotherapeutischen Handeln zu erkennen.
Auf die außeruniversitären Anteile in der Praxis bereitet die Berufsqualifizierende Tätigkeit 2 vor, in der Studierende selbstständig z. B. psychotherapeutische Gespräche, Basistechniken und psychoedukative Maßnahmen durchführen und einsetzen. Die Praxisphase im Rahmen der Berufsqualifizierenden Tätigkeit 3 findet anschließend in Kooperationskliniken und -ambulanzen in Bremen oder im Umkreis sowie in der Psychotherapeutischen Ambulanz über die Lebensspanne (PULS) der Universität Bremen statt.
Die Masterarbeit soll zeigen, dass die Studierenden in der Lage sind, eine Forschungsaufgabe mit wissenschaftlichen Methoden selbstständig zu bearbeiten und darzustellen. Nach erfolgreichem Abschluss des Studienprogramms wird der Hochschulgrad Master of Science (M.Sc.) verliehen.