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Transfer-Förderung „DATIpilot“: Universität Bremen mehrfach erfolgreich

Den Transfer an Hochschulen ausbauen sowie soziale und technische Innovationen fördern – das möchte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit der Förderrichtlinie „DATIpilot“. Unter knapp 500 Anträgen wurden 20 bewilligt, darunter zwei mit Beteiligung der Universität Bremen.

In den folgenden vier Jahren werden Forschende der Universität in zwei unterschiedlichen Innovationscommunities den Transfer vorantreiben: In der Innovationscommunity Urban Health (ICUH) geht es um die Frage, wie sozialer und ökologischer Wandel in alten Industriezentren aussehen kann. Professorin Gabriele Bolte und Dr. Stefanie Dreger vom Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP) der Universität Bremen sind im Managementteam des Verbundprojekts und für die Aktivitäten in Bremen und Bremerhaven verantwortlich.

In „Smartport Transfer“ (SPorT) geht es darum, Digitalisierung in der maritimen Logistik voranzutreiben. Verantwortlich an der Universität Bremen ist hier Michael Freitag, Professor im Fachbereich Produktionstechnik und Sprecher des Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics. Jede Community kann über einen Zeitraum von vier Jahren Fördermittel in Höhe von bis zu 5 Millionen Euro beantragen.

DATIpilot: Experientierraum für den Transfer

Die Förderrichtlinie DATIpilot fungiert als Experimentierraum sowie als Erfahrungs- und Ideenspeicher für die Konzeption der im Aufbau befindlichen Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI). Sie unterscheidet sich von anderen Förderangeboten durch den experimentellen Charakter und die Transfernähe der geförderten Projekte, eine vereinfachte Antragstellung und mehr Flexibilität bei der Verwendung der Fördermittel. Die Universität Bremen ist bei DATIpilot mehrfach erfolgreich: Neben den beiden Innovationscommunities wird im Rahmen der „Innovationssprints“ bereits ein Projekt von Dr. Christophe Galerne vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften gefördert.

„Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen – das ist das Leitprinzip der Universität Bremen seit ihrer Gründung. Dabei geht es auch darum, Innovationen aus der Forschung in die Praxis zu bringen: zum Wohle der Menschen und für eine nachhaltige Entwicklung der Gesellschaft. Darum haben wir uns an DATIPilot beteiligt. Wir freuen uns sehr über den Erfolg unserer Forschenden in beiden Formaten der Förderlinie. Ich bedanke mich bei allen Teams, die sich mit tollen Ideen eingebracht haben. Ihr Engagement zeigt, dass wir unsere Leitprinzipien leben. Ich wünsche den geförderten Teams viel Erfolg in ihre Arbeit und hoffe sehr, dass die Impulse, die durch den Wettbewerb entstanden sind, zu weiteren Vorhaben des Wissenstransfers zwischen der Universität und der Gesellschaft führen werden“, sagt Professor Michal Kucera, Konrektor für Forschung und Transfer der Universität Bremen.

Die Innovationscommunity Urban Health (ICUH): Neue Lösungen für altindustrielle Zentren

Die Innovationscommunity Urban Health wird von derHochschule für Gesundheit Bochum koordiniert. Weitere Partner sind neben der Universität Bremen das Landeszentrum Gesundheit NRW, die Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V., das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie gGmbH und die Technische Universität Dortmund. Gemeinsam mit den anderen Institutionen möchten die Wissenschaftler:innen der Universität Bremen erforschen, wie in den altindustriellen Stadtregionen Ruhrgebiet und Bremen/Bremerhaven eine sozial-ökologische Transformation gelingen kann.

Zentral ist dabei das Konzept der Umweltgerechtigkeit: So sind verschiedene Städte und Stadtteile unterschiedlich stark von Umweltbelastungen wie etwa Luftverschmutzung betroffen. Gleichzeitig sind Umweltressourcen, etwa städtische Parks, nicht für alle gleich gut zugänglich. Das Projektteam möchte daran arbeiten, diese sozialen Ungleichheiten abzubauen und möglichst viele Personen und Institutionen an umweltpolitisch relevanten Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Zentrales Thema von ICUH ist die Überwindung des „Implementation Gap“, also die Frage, warum Erkenntnisse aus der Wissenschaft und akzeptierte Leitbilder wie das der Nachhaltigkeit oder der gesundheitsfördernden Stadtentwicklung in der Praxis oft nicht umgesetzt werden können. Mittels der Arbeit in der ICUH wird auch der Schwerpunkt „Gesundheitsfördernde und nachhaltige Stadtentwicklung“ am IPP weiter ausgebaut.

Die Innovationscommunity „Smartport Transfer“ (SPorT): Digitalisierung in der maritimen Logistik voranbringen

In der Innovationscommunity „Smartport Transfer - Koopetition in den Bremischen Häfen als Innovationsbooster auf dem Weg zum Smartport“ kooperieren die Hafenmanagementgesellschaft bremenports für das Sondervermögen Hafen, das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) und das Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics (LogDynamics) der Universität Bremen miteinander. Inhaltlich geht es im Rahmen von verschiedenen Transferprojekten um die Digitalisierung und Automatisierung von logistischen Prozessen in den Bremischen Häfen. Die Projektpartner beschäftigen sich unter anderem mit der Planung, dem Monitoring und der Steuerung von Umschlagprozessen für Container und Fahrzeuge sowie Stück- und Schüttgut. Außerdem befassen sie sich mit der Frage, wie der Schiffsverkehr und Hinterlandtransporte, etwa mit Güterzügen, informationstechnisch an die Abläufe im Hafen angebunden werden können.

Dabei sollen diese Technologien kein Selbstzweck sein, sondern vor allem die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Häfen sowie ihre Resilienz gegenüber Marktschwankungen und Störungen in Lieferketten steigern. Die Logistikforscher:innen der Universität Bremen werden hierfür organisatorische Konzepte, Methoden für die Planung und Optimierung von Prozessen sowie Modelle für IT-Systeme und -Infrastrukturen erarbeiten und gemeinsam mit den Praxispartnern in der Innovationscommunity prototypisch umsetzen und evaluieren.

 

Weitere Informationen:

https://www.bmbf.de/bmbf/de/forschung/datipilot/datipilot

 

Fragen beantworten:

Prof. Dr. Gabriele Bolte
Institut für Public Health und Pflegeforschung (IPP)
Universität Bremen
Telefon: +49 421 218-68820
E-Mail: gabriele.bolteuni-bremen.de

Prof. Dr. Michael Freitag
Bremen Research Cluster for Dynamics in Logistics
Universität Bremen
Telefon: +49 421 218-50001  
E-Mail: frebiba.uni-bremen.de

 

Flaggen der Universität Bremen.
In den folgenden vier Jahren werden Forschende der Universität Bremen in zwei unterschiedlichen Innovationscommunities den Transfer vorantreiben.