Nr. 104 / 20. April 2016 KG
Professor John P. Burrows vom Institut für Umweltphysik und Fernerkundung der Universität Bremen wird heute, am 20. April 2016, in Wien eine hohe Ehre zuteil. Während der Generalversammlung der European Geosciences Union (EGU) wird ihm die Alfred Wegener Medaille verliehen. Zugleich wird er lebenslanges Ehrenmitglied der bedeutenden geowissenschaftlichen Gesellschaft. Bei dem Treffen in Wien werden mehr als 10.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet.
Die Alfred Wegener Medaille und die damit verbundene lebenslange Ehrenmitgliedschaft in der EGU ist eine der angesehensten Auszeichnungen, die die EGU verleihen kann. Sie ist Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorbehalten, die außergewöhnliche wissenschaftliche Leistungen in der Atmosphärenforschung, der hydrologischen Forschung oder der Meeresforschung erbracht haben.
Professor Burrows, der an der Universität Bremen die Abteilung für Atmosphärenphysik und Atmosphärenchemie leitet, ist in der weltweiten Wissenschaftsgemeinde für seine Beiträge zur Entwicklung und Anwendung von neuen Sensoren auf Satelliten bekannt. Sie dienen der Fernerkundung der Zusammensetzung der Erdatmosphäre. Die Messungen mit dieser Art von Geräten haben zu wichtigen Fortschritten im Verständnis der Chemie und der Dynamik der Atmosphäre und zu den Ursachen der Luftverschmutzung geführt. Burrows und sein Forschungsteam an der Universität Bremen haben einzigartige Beiträge zur Evolution des Wissens gemacht, welche zu einem Paradigmenwechsel im globalen Verständnis der Erdatmosphäre geführt haben.
Wissenschaftlicher Werdegang von Professor John P. Burrows
Burrows begann seine wissenschaftliche Karriere mit Untersuchungen zur Kinetik und Spektroskopie von atmosphärischen Spurengasen. Er untersuchte chemische Reaktionen, die in der Erdatmosphäre stattfinden. Der Umweltphysiker forschte in Laboren an der Universität Cambridge, dem Harvard Smithsonian Center for Astrophysics, am United Kingdom Atomic Energy Research Establishment, der Universität Oxford und dem Max Planck Institut für Chemie in Mainz.
1992 wurde er Professor an der Universität Bremen und hier zu einem Mitbegründer des Instituts für Umweltphysik. In Bremen legte er sein Forschungsinteresse auf die Entwicklung und Verwendung von Fernerkundungsmesstechniken und konzipierte und erprobte neue Instrumente. Mit Hilfe neuartiger Sensoren gelang ihm mit seinem Forschungsteam die Gewinnung einmaliger globaler Datensätze. Sie werden weltweit von Wissenschaftlern genutzt. Die Daten ermöglichen es, dass Auswirkungen der Luftverschmutzung durch anthropogene Aktivitäten und natürliche Phänomene getrennt werden können. Dies ist von besonderer Bedeutung in einer Phase des beschleunigten Anstiegs der vom Menschen versursachten Emissionen während der Schlüsselphase der neuen geologischen Epoche namens Anthropozän.
International anerkannt als der „Vater” der ersten europäischen Satellitensensoren, welche die atmosphärische Zusammensetzung aus dem Weltall bestimmen konnten, spielt Burrows zudem eine führende Rolle in der Weiterentwicklung der Fernerkundung der Erdatmosphäre. Er ist Mitglied des National Environment Research Council Center for Ecology and Hydrology, außerordentlicher Professor an der Universität Maryland und ein regelmäßig besuchender Wissenschaftler der NASA.
Achtung Redaktionen: In der Pressestelle der Universität kann ein Porträtfoto von Professor Burrows angefordert werden. Tel.: 0421 218 60150 und E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Umweltphysik
Professor Dr. John P. Burrows
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