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Wie lernen Kinder selbstständiges Handeln?

Universität Bremen lädt am 16. Juni 2016 um 19.00 Uhr zum Fachgespräch „Selbstständiges und kooperatives Lernen in Familie, Kita und Grundschule“ ins Haus der Wissenschaft ein

Nr. 178 / 13. Juni 2016 SC

Kooperieren ist ein Schlüssel für vertiefte Lernprozesse. Damit Kinder kooperieren lernen, müssen Elternhaus, Kita und Schule ihnen dazu Lernmöglichkeiten eröffnen. Geeignete Impulse, eine gute Ordnung und viel Spielraum für selbstständige Welterschließung bilden die Basis. Aber was bedeutet Selbstständigkeit für junge Kinder? Auf diese Frage und darauf, wie Kinder selbstständiges Handeln erlernen, gibt Ursula Carle, Professorin für Elementar- und Grundschulpädagogik an der Universität Bremen, Antworten. Hier sind Eltern genauso gefragt, wie Kita und Schule. Im Vortrag „Selbstständiges und kooperatives Lernen in Familie, Kita und Grundschule“ begründet die Bremer Bildungswissenschaftlerin die enge Beziehung zwischen selbstständigem und kooperativem Lernen, denn mit der Selbstständigkeit erweitern sich auch die Möglichkeiten des Kindes mit anderen zusammen zu spielen und zu lernen. Der öffentliche Vortrag findet am 16. Juni 2016 um 19 Uhr im Haus der Wissenschaft statt, Sandstr. 4/5. Der Eintritt ist frei.

Zum Vortrag:

Wissenschaftliche Befunde deuten darauf hin, dass Selbstständigkeit und Kooperation beim Lernen zu besseren Lernergebnissen führen. Das gilt auch für sehr heterogen zusammengesetzte Gruppen. Es gilt aber nicht unter allen Bedingungen. Vielmehr müssen Familie, Kita und Schule die Bedingungen erst herstellen, damit selbstständig und kooperativ gelernt werden kann. Kooperatives und selbstständiges Lernen brauchen zudem Entwicklungszeit. Kinder nicht zu überfordern und dennoch zur Selbstständigkeit zu erziehen ist eine anstrengende aber lohnende Aufgabe.

Im Vortrag wird der theoretische Rahmen des Themas mit Beispielen für unterschiedliche Altersstufen, für zuhause, für die Kita und für die Grundschule skizziert. Er greift auch die Frage aus dem letzten Fachgespräch auf, ob und wann digitale Medien zu Unselbstständigkeit der Kinder beitragen und Kooperation verhindern.

Zur Referentin:

Ursula Carle ist seit dem Jahr 2000 Professorin für Elementar- und Grundschulpädagogik an der Universität Bremen. Ihre wissenschaftliche Arbeit konnte sie auf acht Jahre Schulpraxis als Grund-, Haupt- und Sonderschullehrerin aufbauen. Die promovierte Sonderpädagogin (PH Heidelberg) erhielt aufgrund ihrer Habilitation an der Universität Osnabrück die Venia Legendi Schulpädagogik.

Wichtige Stationen in ihrer wissenschaftlichen Karriere in Bremen waren die Erforschung der flexiblen, integrativen und jahrgangsübergreifenden Schuleingangsphase sowie des Übergangs und der Anschlussfähigkeit vom Kindergarten zur Grundschule. Ihre theoretische Arbeit war von Anfang an geprägt durch die Idee, ein inklusives Bildungswesen zu entwickeln. Carle engagierte sich für die Professionalisierung der Arbeit im Elementar- und Primarbereich.

Zusammen mit der inzwischen verstorbenen Professorin Helga Krüger und Dr. Ilse Wehrmann war sie maßgeblich an der Entwicklung des 2003 eingerichteten Weiterbildenden Studiums Frühkindliche Bildung beteiligt. Im Jahr 2006 wurde unter ihrer Leitung an der Universität Bremen der erste gemeinsame grundständige Studiengang mit Berufsziel Elementarpädagogin/Elementarpädagoge B.A. eröffnet, der zugleich für das Berufspraktikum mit staatlicher Anerkennung und für das Masterstudium zum Grundschullehramt qualifiziert.

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Arbeitsgebiet Elementar- und Grundschulpädagogik
Prof.Dr. Ursula Carle
Anika Wittkowski, M. Ed.
Tel.: (0421) 218-69228
E-Mail: wittkowskiprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
http://www.fruehpaedagogik.uni-bremen.de/fachgespraeche/20160616/index.html