„Wir haben uns gefragt, was kann man Sinnvolles mit einer Google-Brille machen?“, nennt Christopher-Martin Wuthe den Ausgangspunkt für das Projekt „BoSS“ (Big Data on Small Screens). Sein Kommilitone Matthias Franke hatte eine Idee. Er kennt sich in der Briefzustellung aus, hat aber auch schon Pakete ausgetragen. „Man muss sich die nötigen Informationen auf einem Scanner umständlich raussuchen und in Untermenüs scrollen“, sagt er. Warum also nicht den Miniaturcomputer auf dem Kopf mit Informationen füttern, online vernetzen und dem Postboten damit die Arbeit erleichtern? So können die Pakete und Päckchen gleich nach Straßen zusammengestellt werden, die Gesamtübersicht über das beladene Auto verbessert sich. Neu ist auch, dass mittels Brille beschädigte Pakete gemeldet werden können. Der Träger kann ein Foto machen, eine Sprachnachricht erstellen und alles bequem an die zuständige Stelle per Mail versenden.
Besuch beim DHL-Vorstand
Das Besondere: Für ihr Projekt BoSS haben die Studierenden von Anfang an in „echt“ gearbeitet, also einen Bezug zur Praxis hergestellt. „Wir waren im Paketzentrum Bremen und sind Auslieferungstouren mitgefahren“, sagt Christopher-Martin Wuthe. Im Dezember vergangenen Jahres ist das Team dann sogar nach Bonn gereist und sich mit dem Projekt dem Vorstand der Deutschen Post DHL Group vorgestellt. „Es wurde viel diskutiert, wir haben uns auf die wichtigsten Funktionen geeinigt. Am 20. Mai werden wir dort auch unsere Ergebnisse präsentieren“, sagt Wuthe.
„Eine tolle Lernhilfe“
Zielgruppe von „Pie Loop“, einer Lernplattform mit drei Teilprojekten, sind Studierende. „Wir haben es Pie Loop genannt, weil wir uns beim Entwickeln mit viel Kuchen motiviert haben“, scherzt Natalja Konschur, Informatikerin im sechsten Bachelor-Semester. In Wahrheit verbergen sich hinter Pie Loop die Begriffe: Praktische Informatik, Environment, Learning object oriented programming. Spielerisch soll Wissen autodidaktisch erarbeitet, wiederholt und gefestigt werden. Kai Steingräber und Dario Treffenfeld-Mäder haben eine Quiz App für Androidgeräte entwickelt. „Funktioniert so ähnlich wie Quizduell“, sagt Dario. „Tutoren oder Veranstalter können hier selbst Fragekataloge einstellen, es ist nicht auf Informatik beschränkt.“ Die Spieler erringen Punkte und Medaillen und können im Multiplayer-Modus gegeneinander antreten. „Bei falschen Antworten wird erläutert, wie es richtig heißen müsste. Das ist doch eine tolle Lernhilfe“, sagt Kai Steingräber. „Javalda“, eine Zusammenrückung aus den Programmiersprachen Java und Selda, entführt den Nutzer ins Action-Abenteuer. Eine kleine Figur muss programmiert werden, so dass sie ihr Schwert schwingen oder Gegenstände aufheben kann. Scheinbar nebenbei erlernen die Spieler die Programmiersprache.
Wo ist der Ausgang?
Am Stand von „Augment“ flimmert ein Monitor. Wir folgen einer Frau, die mit einer winzigen Kamera, einem iTrack, durch ein Gebäude unterwegs ist. Ihre räumlich-kognitiv erhobenen Daten werden gesammelt und ausgewertet. „Wie kommt die Person von A nach B, sieht sie die Schilder, findet sie den Ausgang?“, das sind einige der Fragen, die mit dem System gelöst werden“, sagt Andy Traumüller. „Das könnte nützlich für Architekten sein.“ Mit einer dreidimensionalen Visualisierung können nicht nur bestehende Gebäude auf ihre Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit hin untersucht, sondern bereits in der Planungsphase getestet werden. Na, und das perfekte Anwendungsgebiet an der Uni liegt ja auf der Hand. Wie finde ich im GW2 zum Ausgang?