Die Stiftung Institut für Werkstofftechnik (IWT) wird zum Januar 2018 neues Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen. Vorausgegangen war ein mehrjähriges Bewerbungsverfahren, dessen Höhepunkt eine Evaluation durch den Wissenschaftsrat im Sommer vergangenen Jahres war. Der Wissenschaftsrat ist das höchste wissenschaftliche Gremium der Bundesrepublik.
Neues Potential
An der Universität Bremen hat die Nachricht von einem neuen Leibniz-Institut große Freude ausgelöst. Es ist dann das dritte neben dem Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) und dem Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie (BIPS) auf dem Campus. „Wir freuen uns sehr darüber, dass die Stiftung Institut für Werkstofftechnik zusammen mit den assoziierten Fachgebieten Werkstoff-, Verfahrens- und Fertigungstechnik der Universität Bremen diesen Erfolg erreicht hat. Die Aufnahme des IWT in die Leibniz-Gemeinschaft schafft neues Potential für eine hervorragende Weiterentwicklung der Materialwissenschaften innerhalb und im Umfeld der Universität Bremen“, so Uni-Rektor Bernd Scholz-Reiter.
Geschichte des Instituts
Seit 1950 wird am IWT, damals noch als Institut für Härterei-Technik, auf dem vielschichtigen Gebiet der Metallbearbeitung und -verarbeitung geforscht. 1975 wurde das IWT in eine Stiftung der Arbeitsgemeinschaft Wärmebehandlung und Werkstofftechnik (AWT) und des Landes Bremen überführt. Die vorhandene Stiftungsstruktur wird auch nach der Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft beibehalten. Seit 1986 forscht das IWT neben werkstofftechnischen Themen zudem auf den Gebieten der Verfahrens- und Fertigungstechnik – ein deutschlandweites Alleinstellungsmerkmal. Es kooperiert eng mit dem Fachbereich Produktionstechnik der Universität und betreibt sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung bis hin zum direkten Transfer in die Praxis.
Forschung intensivieren
„Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft zu sein, bietet uns viele Anknüpfungspunkte und Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Leibniz-Instituten. Hier sehen wir großes Potenzial“, sagt Professor Lutz Mädler, der im IWT den Bereich Verfahrenstechnik leitet. Die Aufnahme in die Bund-Länder-Finanzierung biete dem Institut zudem verbesserte Möglichkeiten, die Forschung an Zukunftsthemen zu intensivieren. Das IWT erforscht Prozessketten hochbeanspruchter metallischer Bauteile und sieht große Chancen bei der Ressourcen- und Energieeffizienz. Auch im Leichtbau und der Verfahrens- und Fertigungsentwicklung werden in Sonderforschungsbereichen gerade unkonventionelle, neuartige Wege beschritten. „Der heutige Tag gibt den Startschuss für eine neue Ära des IWT“, sagt Professor Hans-Werner Zoch, geschäftsführender Direktor und Leiter der Hauptabteilung Werkstofftechnik. „Wir, das heißt das ganze IWT, freuen uns auf die neuen Möglichkeiten und Anforderungen, die mit der Aufnahme in die Leibniz-Gemeinschaft einhergehen“.