Die wissenschaftliche Nachwuchsförderung der Universität Bremen ist gut und erfolgreich. Das hat jetzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bestätigt, indem sie zwei von ihr finanzierte Graduiertenkollegs verlängert hat. Sowohl das materialwissenschaftliche Kolleg MIMENIMA als auch das am Zentrum für marine Umweltwissenschaften (MARUM) angesiedelte deutsch-kanadische Graduiertenkolleg „ArcTrain“ wurden für weitere 4,5 Jahre mit zusammen 8,5 Millionen Euro ausgestattet.
MIMENIMA: Neuartige poröse Materialstrukturen für technologische Anwendungen
Energie-, Umwelt-, Verfahrens- und Raumfahrttechnik sind die Technologiebereiche, in denen sich die Forschungsarbeiten des Graduiertenkollegs MIMENIMA bewegen. Die Abkürzung steht für „Mikro-, meso- und makroporöse nichtmetallische Materialien: Grundlagen und Anwendung GRK 1860“. „Die wegweisende Forschungsidee dahinter ist, neuartige, poröse keramische Strukturen und ihre Oberfläche für den Einsatz bei wichtigen Anwendungen in den genannten Technologiebereichen maßzuschneidern“, erläutert Professor Kurosch Rezwan, Sprecher des Graduiertenkollegs.
Frauenquote liegt bei bemerkenswerten 45 Prozent
In dem Kolleg kommen neueste Herstellverfahren für Technische Keramik zum Einsatz, die in den vergangenen Jahren in Bremen entscheidend weiterentwickelt wurden. Technische Keramik ist äußerst beständig und widerstandsfähig. Sie verspricht einen besonders nachhaltigen technologischen Einsatz und ermöglicht ganz neue Anwendungen, die mit anderen Werkstoffen nicht möglich sind. Was neben der Weiterförderung bemerkenswert ist: Die Frauenquote des Kollegs liegt bei 45 Prozent – für ein technisch ausgerichtetes Kolleg ist das eine sehr hohe Zahl.
ArcTrain: Dem Klimawandel in der Arktis auf der Spur
Das Team im ebenfalls verlängerten Graduiertenkolleg ArcTrain ist seit 2013 den Prozessen und Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis auf der Spur. Denn die Arktis ist im Wandel: Die Temperaturen steigen doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, das Meereis nimmt ab, die Eismassen auf den Kontinenten schmelzen. Als Folge werden nicht nur Ablagerungsräume und Ökosysteme der Polarmeere verändert. Durch eine komplexe Verkettung physikalischer und chemischer Prozesse beeinflusst die Arktis auch weltweit das Klima und den Lebensraum der Menschen. Die zahlreichen Rückkopplungsprozesse zwischen dem Eis, dem Ozean und der Atmosphäre erschweren auch die Vorhersage, wie das System auf den Klimawandel reagiert.
International Forschen und Promovieren
ArcTrain wird nicht alleine von der DFG, sondern auch vom kanadischen National Science and Engineering Research Council (NSERC) finanziert. Nachwuchskräfte werden sowohl in Bremen als auch in Kanada auf ihrem Weg zur Promotion ausgebildet. Die intensive Arbeit der Kollegiatinnen und Kollegiaten hat neue Informationen über dem Zusammenhang zwischen Meereserwärmung und Stabilität der arktischen Gletscher geliefert, Modelle und Beobachtungen der Ausdehnung von Meereis verbessert und den Transport von Wärme aus dem Nordatlantik beleuchtet. Ein besonderer Erfolg ist die Durchführung zahlreicher gemeinsamer Schiffsexpeditionen in die Region.
Presseinformation der Universität Bremen zur Verlängerung der beiden Graduiertenkollegs