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Uni bringt „Farbige Zustände“ in die Schule

Wie können junge Menschen frühzeitig für Technik begeistert werden? Am besten schon in der Schule. Diesen Ansatz verfolgen nun der Sonderforschungsbereich (SFB) 1232 „Farbige Zustände“ der Uni Bremen mit der Wilhelm-Focke-Oberschule im Bremer Stadtteil Horn. „Wir sind eine Schule mit Zukunftsverantwortung, und die Ingenieur- und Naturwissenschaften sind Berufsfelder mit Zukunft“, erklärt Beata Warszewik, Schulleiterin der Wilhelm-Focke-Oberschule. In Partnerschaft mit dem SFB 1232 soll diese Komponente der Schule weiter ausgebaut werden. Ab Sommer startet eine eigens eingerichtete Forscherklasse, die mit gleicher Anzahl an Mädchen und Jungen besetzt sein wird. Die Förderung des Teilprojektes sowie des SFB ist zum Sommer 2020 bewilligt.

Lehrkräfte und Forschende gestalten gemeinsamen Projektunterricht

In den vergangenen sechs Monaten haben Teams aus Lehrkräften, Forscherinnen und Forschern gemeinsam die zukünftigen Lerneinheiten für diese Klasse entwickelt. Herausgekommen ist ein abwechslungsreiches Programm, das zwei Projektstunden pro Woche enthält, die von den Teams unterrichtet werden. Die Lerneinheiten knüpfen am Lehrplan der Klasse an und führen die Kinder weiter in die Welten der Materialwissenschaften, Mathematik und Informatik. „Die Klasse wird sich zum Beispiel mit dem Recycling von Metallen oder der Zivilisationsgeschichte des Menschen durch Werkstoffe beschäftigen. Aber auch ein Videoprojekt werden die Kinder mitgestalten“, sagt Professor Lutz Mädler, Sprecher des SFB 1232 und Initiator des Projekts. „Unsere Graduierten bringen ihr Fachwissen ein und lernen gleichzeitig ihre wissenschaftlichen Themen so darzustellen, dass die Inhalte verständlich sind und begeistern.“

Selber Forschen fördert Technikinteresse

Das Besondere an der neuen Kooperation sind aber nicht nur die Inhalte: Ein Schwerpunkt wird darauf liegen, die Kinder mit dem Projektunterricht in ihrer Lebenswelt abzuholen und sie selbst etwas erfinden, schaffen oder gestalten zu lassen. „Dinge zu begreifen hat eben auch viel mit einer praktischen Erfahrung zu tun“, sagt Studienrätin Katrin Börger, Koordinatorin des Projekts auf der Schulseite. „Erst das aktive Auseinandersetzen mit den Themen schafft die Grundlage für echte Begeisterung.“ Deshalb sollen Eigeninitiative und Erfindergeist der Kinder zusätzlich von den Lehrenden im Rahmen von „jugend-forscht“-Projekten unterstützt werden.

Auftaktveranstaltung in der Wilhelm-Focke-Oberschule

Der Start des Projektes wurde am 12. Januar 2017 mit einer Auftaktveranstaltung gefeiert. Grußworte sprachen die Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit und Verbraucherschutz, Professorin Eva Quante-Brandt und die Senatorin für Kinder und Bildung, Dr. Claudia Bogedan. Das bunte Rahmenprogramm gestalteten die Kinder, die im Frühjahr 2016 an dem Pilotprojekt „Werkstoffdetektive“ der Universität Bremen teilgenommen haben. Sie zeigten verschiedene Versuche und vermittelten spannende Fakten aus dem Bereich der Chemie und Physik.