Aktuelles

Forschungsstarke Universität erhält zwei ERC-Grants

Forschungsstarke Universität: Zwei Professoren erhalten mit dem ERC-Grant eine der höchstdotierten Auszeichnungen des Europäischen Forschungsrats. Ingenieurwissenschaftler Andreas Fischer und Meereswissenschaftler Jan-Hendrik Hehemann bekommen je rund 2 Millionen Euro für ihre Grundlagenforschung.

„Ich freue mich sehr für die beiden Wissenschaftler und ihre Arbeitsgruppen und für die Universität Bremen über die Bewilligung dieser begehrten Förderungen“, sagt Rektor Professor Bernd Scholz-Reiter über die Entscheidung des Europäischen Forschungsrates. „Dies ist eine weitere wichtige Anerkennung ausgezeichneter Grundlagenforschung an der Universität Bremen und eine großartige Unterstützung. Unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind dabei in Forschungsbereichen aktiv, die für uns alle von großer Bedeutung sind.“

Messen mit Licht: Ein neuer Pfad für die optische Messtechnik

Messen mit Licht beschäftigt Professor Andreas Fischer. Seit Jahrzehnten ist diese Messung ein Garant für Schnelligkeit und Präzision. Tatsächlich sind unmittelbare Informationen zum Fertigungsergebnis – also zur gefertigten Bauteilgeometrie – der Schlüssel, um Produktionsprozesse effizienter, ressourcenschonender und nachhaltiger zu gestalten. Aber die Anforderungen an die Messtechnik wachsen, weil die Vielfalt der produzierbaren Geometrien und Materialien immer weiter zunimmt. Um diesbezügliche Grenzen klassischer optischer Messprinzipien zu umgehen, erfordert die berührungslose, präzise Messung der Bauteilgeometrie einen Paradigmenwechsel.

Mit dem vom Europäischen Forschungsrat geförderten Forschungsvorhaben InOGeM (Indirect Optical Geometry Measurement) will Andreas Fischer die Grundlagen und das Potential eines solchen Paradigmenwechsels erarbeiten. „Dazu wird statt einer klassischen direkten Messung die Position der Bauteiloberfläche indirekt gemessen. Dabei wird das umgebende Luftvolumen optisch ermittelt. Aus dem natürlich vorhandenen Abdruck des Bauteils in der Luft wird dann auf die Bauteilgeometrie geschlossen“, erläutert er den Hintergrund. „Damit sind erstmals weniger die optischen Eigenschaften des Bauteils, sondern der das Bauteil umgebenden Luft für den Messerfolg entscheidend. Folglich spielt die zunehmende Vielfalt der zu messenden Geometrie und des Materials eine untergeordnete Rolle – und es ergibt sich ein neuer, frei gestaltbarer Freiheitsgrad für die optische Geometriemesstechnik!“

Mit der fünfjährigen Förderung ergibt sich für Fischer nun die einzigartige Möglichkeit, mit einem interdisziplinären Team diesen grundlegend neuen Messansatz einschließlich seines aussichtsreichen Anwendungspotentials zu erforschen. Mit den Erkenntnissen soll eine neue Generation von optischen Messinstrumenten entstehen, was die Messtechnik in Zukunft befähigen soll, mit der gestiegenen Vielfalt in der Fertigungswelt schrittzuhalten.

Professor Andreas Fischer: Von Dresden nach Bremen

Andreas Fischer schloss als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes sein Studium der Elektrotechnik an der Technischen Universität Dresden mit Auszeichnung ab. Für seine 2009 erfolgte Promotion an der TU Dresden erhielt er verschiedene Auszeichnungen. Nach einer Habilitation im Fach Messtechnik sowie vertieften Forschungskooperationen unter anderem mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) sowie einer hochschuldidaktischen Weiterbildung nahm Andreas Fischer 2016 einen Ruf an die Universität Bremen an. Seitdem leitet er das Fachgebiet und das Bremer Institut Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ) im Fachbereich Produktionstechnik – Maschinenbau und Verfahrenstechnik. Hier forscht er an der Überwindung aktueller Grenzen der Messbarkeit in Theorie und im Hinblick auf konkrete Anwendungen. Beispielsweise wird an der Nutzbarmachung und Erweiterung der Methode der thermographischen Strömungsvisualisierung gearbeitet, um die Effizienz und Zuverlässigkeit von Windenergieanlagen zu steigern. Zudem beschäftigt er sich mit optischen Messverfahren zur schnellen und präzisen Erfassung von Formen, Verformungen und Oberflächen, um Fertigungsprozesse effizienter und nachhaltiger zu gestalten.

Grundlagenforschung auf dem Gebiet der marinen Kohlenstoffspeicherung

Auch Professor Jan-Hendrik Hehemann und sein Team am MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Universität Bremen, am Fachbereich Biologie/Chemie und am Bremer Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie freuen sich, dass ihre gemeinsam entwickelten Ideen auf dem Gebiet der marinen Kohlenstoffspeicherung vom Europäischen Forschungsrat für die nächsten fünf Jahre gefördert werden.

Die Klimakrise erfordert neue Wege, um die Konzentration von Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre zu verringern. Das ERC-Project „Discover molecular pathways for glyco-carbon sequestration“ (C-Quest) untersucht den molekularen Mechanismus der Kohlenstoff(dioxid)speicherung von Algen im Ozean. C-Quest postuliert, dass besondere Polysaccharide aus Algen eine Kohlenstoffsenke im Ozean bilden. „Algen synthetisieren extrazelluläre Polysaccharide aus Kohlenstoffdioxid und positionieren sie auf ihrer Oberfläche. Sie bilden eine Art von Haut oder Schutzwand. Diese Wand müssen die Bakterien durchdringen, wenn sie an die leichtverdaulichen Nährstoffe, Proteine, Fette und Nukleinsäuren innerhalb der Algenzelle heranzukommen versuchen“, erläutert Hehemann. „Für die Alge ist es also überlebenswichtig, dass diese Polysaccharide für die Bakterien schwer verdaulich sind. Sonst könnten die Bakterien die Schutzwand mit der Hilfe von Enzymen durchbrechen und anschließend die Alge von innen bis zu ihrem Tod hin verdauen.“

Diese Schutz-Polysaccharide werden im Ozean von Algen durch Photosynthese aus dem Treibhausgas Kohlenstoffdioxid gebildet. Da Algen diese Polysaccharide schneller bilden als Bakterien sie mit Enzymen wieder abbauen können – was Kohlenstoffdioxid wieder freisetzen würde – bilden die Polysaccharide eine globale Senke für das Treibhausgas Kohlenstoffdioxid. Sie helfen also dabei, in unbekannter Menge Kohlenstoffdioxid im Ozean zu speichern und das Klima in unbekanntem Ausmaß zu regulieren.

Diese Hypothesen werden nun im C-Quest-Projekt untersucht. Die Annahmen und Untersuchungsmethoden hat Jan-Hendrik Hehemann mit seiner von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Emmy-Noether-Forschungsgruppe in den vergangenen Jahren an der Universität Bremen am MARUM und am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie entwickelt. Hierbei handelt es sich um neuartige bioanalytische und biokatalytische Methoden. Sie erlauben es erstmals, Polysaccharide mit ausreichender molekularer Auflösung im Meer zu messen. So kann ihr Beitrag zur Kohlenstoffspeicherung erfasst und ihre Abbaubarkeit durch Bakterien im Labor ermittelt werden.

Professor Jan-Hendrik Hehemann: Über Frankreich, Kanada und USA nach Bremen

Professor Hehemann hat in Hamburg Biochemie studiert und in Frankreich an der Biologischen Forschungsstation Roscoff und der Pierre & Marie Curie University Paris (jetzt Sorbonne) als Marie Curie Fellow promoviert (2010). Anschließend hatte er zwei mit Stipendien finanzierte Postdoc-Anstellungen an der Universität Victoria (Kanada) und am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA. Ab 2015 forschte er fünf Jahre in einem Emmy-Noether-Projekt als Gruppenleiter vernetzend am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologe und am MARUM der Universität Bremen. Seit 2021 ist er Heisenberg-Professor mit Leitung des Brücken-Departments für Kohlenstoffspeicherung und Glykobiochemie am Fachbereich 2, am MARUM und am Max-Planck-Institut für Marine Mikrobiologie.

Der ERC-Grant: eine begehrte Auszeichnung

Der ERC Consolidator Grant ist eine der höchstdotierten Fördermaßnahmen der Europäischen Union für einzelne Wissenschaftler. Der Europäische Forschungsrat unterstützt damit exzellente Forscherinnen und Forscher in ihrer innovativen Grundlagenforschung.


Fragen beantworten:

Prof. Dr.-Ing Andreas Fischer
Fachbereich Produktionstechnik, Universität Bremen
Bremer Institut für Messtechnik, Automatisierung und Qualitätswissenschaft (BIMAQ)
Tel: +49 (0)421 218-64600
E-Mail: andreas.fischerprotect me ?!bimaqprotect me ?!.de

Prof. Dr. Jan-Hendrik Hehemann
Fachbereich Biologie/Chemie, Universität Bremen
MARUM-MPI-Brückengruppe Marine Glykobiologie
Telefon: +49 (0)421 218-65775
E-Mail: jhhehemannprotect me ?!marumprotect me ?!.de

Zwei Männer
Zweifacher Erfolg: Meereswissenschaftler Jan-Hendrik Hehemann (links) und Ingenieurwissenschaftler Andreas Fischer erhalten vom Europäischen Forschungsrat jeweils rund 2 Millionen Euro Förderung für ihre Grundlagenforschung.

Veranstaltungen

12. Mai
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Studium

Studierende gehen am Gebäude MZH entlang. Ein junger Mann und eine junge Frau im Vordergrund lächeln in die Kamera

An der Universität Bremen studieren.

Ob der Campus der kurzen Wege, das vielseitige Studienangebot oder die grüne Fahrradstadt – ein Studium an der Universität Bremen hat viel zu bieten.

An der Universität Bremen kann aus einem vielfältigen Studienangebot gewählt werden:

  • mehr als 100 Bachelor- und Masterstudiengänge
  • das juristische Staatsexamen
  • internationale und weiterbildende Studienangebote

Profil

Die Uni Bremen zählt zu den mittelgroßen Hochschulen Deutschlands. In ihrem Leitbild legt sie insbesondere Wert auf:

Studienberatung

Für Informationen rund ums Studium gibt es folgende Anlaufstellen:

Bewerbung

Umfassende und detaillierte Informationen zur Bewerbung und Einschreibung stellen wir für folgende Bereiche zur Verfügung:

Rund um die Forschung

Reagenzgläser mit verschiedenfarbigen Flüssigkeiten.

Drittmittelstark

Eine besondere Stärke der Universität Bremen ist der große Erfolg bei der Einwerbung von Drittmitteln, sowohl in der Einzel- als auch in der Verbundforschung. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ist dabei der größte Drittmittelgeber: Neben dem Exzellenzcluster MARUM ist die Universität Bremen aktuell an sieben Sonderforschungsbereichen beteiligt, sowie an mehreren Forschergruppen und Schwerpunktprogrammen.

Zwei Personen bei der gemeinsamen Arbeit im Labor.

Talente strategisch fördern

Gezielte Nachwuchsförderung, das Heben von Potentialen und frühe Selbständigkeit sind Leitziele der Universität Bremen. In sechs DFG-Graduiertenkollegs, zahlreichen Nachwuchsgruppen und durch Doktoranden- programme in Kooperation u.a. mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen fördern wir unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Zwei Lehrende arbeiten vor Zuhörern an einem Flipchart.

Praxis und Weiterbildung

Die Universität Bremen ist ein Ort des lebenslangen Lernens. Mit unseren Angeboten der wissenschaftlichen Weiterbildung ermöglichen wir es Ihnen, Wissen auf dem aktuellen Stand der Forschung zu erwerben. Entdecken Sie das breite Spektrum unserer Angebote und profitieren Sie von der Verbindung aus praxisorientiertem Lernen und Innovation.

Facetten der Universität Bremen

Diversität

Die Vielfalt unserer Studierenden und Mitarbeitenden ist zugleich Rahmen als auch Voraussetzung für eine hohe Qualität in Forschung und Lehre. Als Querschnittsthema und zentrales Profilmerkmal berücksichtigen wir Diversität in Lehr- und Lernformen, in der Struktur von Studienprogrammen sowie in den Inhalten von Forschung und Lehre. Auch für die Zusammensetzung von Teams und die Gestaltung von Beratungsangeboten ist uns eine Diversitätsorientierung und die Erhöhung von Chancengleichheit wichtig.

International

Internationalität ist ein strategisches Profilmerkmal der Universität Bremen. Als internationale Universität verstehen wir Internationalisierung als einen sich in alle Bereiche der Universität erstreckenden Prozess – ob in Forschung, Studium oder Verwaltung. Menschen aus mehr als 100 Nationen bereichern das Campusleben. Weltweit sind wir vernetzt und arbeiten gemeinsam mit unseren Partnern an wissenschaftlichen Erfolgen und globalen Herausforderungen.

Nachhaltigkeit

Die Universität Bremen setzt sich seit Jahren für eine nachhaltige Entwicklung ein. In den Bereichen Forschung, Lehre, Betrieb, Governance und Transfer gibt es zahlreiche Strukturen und Projekte, die die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen unterstützten. Hierzu zählen das ausgezeichnete Umweltmanagement (nach EMAS), die Förderung der sozialen Nachhaltigkeit sowie mehrere Forschungseinrichtungen mit Nachhaltigkeitsbezug.

Kennen Sie schon...?

Auf dem Campus gibt es viel zu entdecken. Was verbirgt sich hinter den vielen Türen? Die Redaktion des Onlinemagazins up2date. der Universität Bremen hat für Neugierige angeklopft. Willkommen zur etwas anderen Campusführung.

Elisabeth Hollerweger hält ein Buch.

Kennen Sie schon… die Bilderbuchbibliothek?

Im GW2 befindet sich ein besonderer Bücherschatz: Rund 2000 Bilderbücher sind im Institut für Bilderbuchforschung zu finden.

Die Fassade des Gästehauses der Universität.

Kennen Sie schon… das Gästehaus der Universität Bremen?

Nicht nur auf dem Campus in Horn-Lehe gibt es einiges zu entdecken. Ein Kleinod der Universität steht in der Bremer Innenstadt: das Gästehaus Teerhof 58. Willkommen im heimeligen Teil der Universität.

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