24 Mannschaften von allen Kontinenten aus insgesamt 18 Ländern mit mehr als 150 Teammitgliedern spielten vom 29. Juni bis 5. Juli 2009 um die Krone des Roboterfußball bei der Weltmeisterschaft in Graz: Sieger und neuer Weltmeister in der Nao-Liga ist: Bremen. „Der RoboCup ist vorbei und B-Human ist als erstes rein-bremisches Team Weltmeister geworden“, freut sich B-Human Teamchef Dr. Thomas Röfer, von der Universität Bremen und dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Bremen. „Nach einem 7:0 im Halbfinale gegen TT-UT Austin Villa (USA) haben wir das Finale gegen die Northern Bites mit 5:0 für uns entscheiden können. Bremen ist Weltmeister und Gewinner des Technical Challenge im selben Jahr. Das haben wir selbst mit dem GermanTeam nicht geschafft. Der nächste Wettbewerb für B-Human ist der RoboCup German Open auf der Hannovermesse im April 2010. Danach folgt die Weltmeisterschaft im Juni 2010, die in Singapur ausgetragen wird“, und ergänzt: „Sponsoren werden noch gesucht.“
B-Human aus Bremen war durchgängig das dominierende Team in der Standard Platform League. Mit einem Torverhältnis von 64:1 in acht Spielen hat B-Human mehr Tore geschossen, als die anderen 23 teilnehmenden Teams zusammen. B-Human hat auch den technischen Wettbewerb gewonnen und teilt sich diesen Erfolg mit einem Nao-Team aus Leipzig. Im technischen Wettbewerb gilt es, drei Aufgaben zu bewältigen, die relevant für die Weiterentwicklung der Standard Plattform Liga sind. B-Human konnte hier bei der Lokalisierungs- und Hindernisvermeidungsherausforderung brillieren. Dabei mussten mehrere, nur durch ihre Koordinaten bekannte Punkte auf dem Feld möglichst genau angelaufen werden. Unterwegs musste anderen Robotern ausgewichen werden. Die Beherrschung beider Fähigkeiten ist ein wesentlicher Grund für den Erfolg von B-Human im Fußballturnier, denn die Roboter wussten immer, wo sie sich gerade auf dem Feld befinden, konnten außerdem ihre Gegner umspielen und so in den meisten Situationen das Richtige tun.
Das Bremer Team B-Human besteht aus zwölf Studenten der Informatik an der Universität Bremen und wird von drei Mitarbeitern des Forschungsbereichs „Sichere Kognitive Systeme“ des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) betreut. Das Team hat die gesamte Bandbreite der Steuerung eines Fußballroboters selbst entwickelt, von der Wahrnehmung, Weltmodellierung, Verhaltenssteuerung, Teamkommunikation bis hin zur Bewegung.
Der RoboCup ist eine internationale Initiative zur Förderung der Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Robotik. Ziel des RoboCup ist es, bis zum Jahre 2050 ein Team von autonomen, humanoiden Robotern zu entwickeln, das in der Lage ist, den zu diesem Zeitpunkt amtierenden menschlichen Fußballweltmeister schlagen zu können.
Um dieses Ziel zu erreichen, werden in den verschiedenen Ligen unterschiedliche Forschungsschwerpunkte gesetzt. In der Standard Platform League wird mit einheitlicher Hardware gespielt, d.h. alle Roboter sind baugleich. Die Herausforderung für die Teams liegt somit in der Software-Entwicklung. Bis 2008 war die Standardplattform der vierbeinige Sony AIBO, seit diesem Jahr ist es der humanoide Roboter Nao der französischen Firma Aldebaran Robotics. Der Roboter verfügt über 21 Gelenke, zwei Kameras, zahlreiche Sensoren und einen Onboard-Rechner. Er kann auf diese Weise vollkommen selbstständig agieren.
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz Bremen
Forschungsgruppe Sichere Kognitive Systeme
Dr. Thomas Röfer
Tel. 0421 218-64255
Franziska.Martinprotect me ?!dfkiprotect me ?!.de