Das Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS) im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen hat einen interessanten Schriftsteller für eine Veranstaltung in Bremen gewinnen können. Am 9. Dezember 2009 liest Wilfried N'Sondé um 19:30 Uhr im Institut Français aus seinem Roman „Le Cœur des enfants-léopards". Mit seinem Romandebüt gewann er auf Anhieb den Großen Preis der Frankophonie und den Senghor-Preis für Literatur. Die Lesung ist zweisprachig, der Autor spricht gut deutsch.
Wilfried N’Sondés Biographie lässt aufhorchen: 1968 im kongolesischen Brazzaville geboren, kam er als Fünfjähriger mit seiner Familie in eine der tristen Vorstädte von Paris, schließlich Studium der Politologie an der Sorbonne. Mittlerweile lebt er seit fast 20 Jahren in Berlin, wo er sich zunächst als Musiker, Komponist, dann als Möbelpacker und Sozialarbeiter durchschlug, bis ihn der Erfolg seines Debütromans „Le Cœur des enfants-léopards“ (2007) eine Blitzkarriere im Literaturbetrieb bescherte. In „Das Herz der Leopardenkinder“ (in deutscher Sprache 2008 erschienen) schildert N’Sondé das Leben in der Pariser Banlieue, „ein Schrei von Wut und Liebe“, wie der Autor in einem Interview selbst sagt. Es ist ein kurzer Roman von einer zärtlichen, verzweifelten Liebe, von widerstreitenden Empfindungen zwischen verschiedenen Kulturen; temporeich erzählt, von beeindruckender Musikalität und sprachlicher Ausdruckskraft. Wilfried N’Sondé geht es um eine neue Idee von Migration. Für ihn ist damit eine produktive Vielfalt und nicht Zerrissenheit verbunden. Das Zusammentreffen wirtschaftlich schwacher Menschen verschiedener Herkunft in Großstädten ist für ihn eine Weltdynamik.
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften
Institut für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS)
Dr. Natascha Ueckmann
Tel. 0421-218-68421
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