Der gesellschaftliche Diskurs und die Gesetzgebung öffnen sich allmählich für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt. Seit 2013 gibt es zum Beispiel die Möglichkeit weder „männlich“ noch „weiblich“ in das Geburtsregister eintragen zu lassen. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom Herbst 2017 muss für „intersexuell“ geborene Menschen ein dritter Status von Geschlecht in das Geburtenregister eingetragen werden.
Podiumsdiskussion: Wie kann sich die Universität der queeren Vielfalt öffnen?
Wie gehen aber Hochschulen mit der vorhandenen Geschlechterdiversität und den verschiedenen Begehrensausrichtungen um? Welche Bedeutungen kommen geschlechtlicher und sexueller Diversität an Hochschulen zu? Worin liegen Handlungsbedarfe? Was erleben Mitarbeitende und Studierende bei diesem Thema als diskriminierend und was bedeutet angesichts dessen eine queere Öffnung der Universität? – Diesen und weiteren Fragen widmet sich eine Podiumsdiskussion, mit der die öffentliche Veranstaltungsreihe „Queering University“ startet. Eingeladen sind die Bremer Juristin Professorin Konstanze Plett, die sich seit Jahren mit dem Verhältnis von Recht und Geschlecht befasst und an den Verfassungsänderungen beteiligt war, Professor Dominic Frohn von der Hochschule Fresenius Köln, Né Fink von der Georg-August-Universität Göttingen und Studierende der Queer Community der Universität Bremen.
Vielfalt im Uni-Alltag
Der Schwerpunkt „Queering University“ wird im Sommersemester 2019 fortgeführt. Bei den Diskussionen, Vorträgen und Workshops geht es unter anderem um die Wahrnehmung und Verankerung von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt im universitären Alltag. Konkret wollen die Expertinnen und Experten folgende Aspekte thematisieren: die Ansprache und Zuordnung von Personen, die Un-/Sichtbarkeit von Vielfalt sowie Fragen zur Normativität und Abgrenzung. „Queering University“ möchte dabei die verschiedenen Ebenen des universitären Feldes beleuchten. Dies bezieht sich auf strukturelle Faktoren, Umgang mit Selbstdefinitionen und Zuschreibungen, Repräsentationsformen und Interaktionen in Forschung, Verwaltung, Beratung, Lehre und Studium. Die Vorlesungsreihe richtet sich ausdrücklich auch an außeruniversitäre Interessierte.
Weitere Informationen:
www.uni-bremen.de/diversity-management/aktuelles/
www.uni-bremen.de
Fragen beantwortet:
Dr. Margrit Kaufmann
Wissenschaftliche Expertin für Diversity
Fachbereich Kulturwissenschaften
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218-67631
E-Mail: mkaufmprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de