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Olympia und die Frage nach den Menschenrechten

3. Juli: Sportstudierende zeigen Ausstellung zu den Olympischen Spielen 2008 in China

Die Kraft des Sports kann viel Gutes bewirken, aber unter falscher Regie erwächst aus ihr auch eine Gefahr. Der Streit um die Olympia-Hoheit zwischen Markt und Moral vor tibetischer Kulisse zeugt von diesem Risiko und weist über Pekings Spiele hinaus. Eine Institution wie das Internationale Olympische Komitee (IOC) wollte von der Wirtschaftskraft der boomenden Großmacht China profitieren - mit all den politischen Problemen des totalitären Staates aber sollte der Sport sich nicht befassen müssen. Doch die Olympischen Spiele waren ohnehin nie unpolitisch. Die Vermischung von Sport und Politik ist schon dann eine Tatsache, wenn das olympische Komitee die Wahl trifft, die Spiele in einem Land wie China zu platzieren, das für massive Verletzungen der Menschenrechte bekannt ist. Auch der Einmarsch der Nationen, die Nationalhymnen, die Athleten in Landesfarben - Sportler sind immer auch Botschafter des eigenen Landes und seiner Ziele. Zu diesem Thema haben Sportstudierende aus dem Modul "Sport und Bewegung als Schlüsselkategorie des Sozialen" der Universität Bremen eine Ausstellung erarbeitet. Sie findet am 3. Juli von 12 bis 19 Uhr im Foyer des Sportturms statt.

Über ein Semester haben die jungen Nachwuchswissenschaftler unter Leitung von Dr. Monika Thiele geforscht und die aktuelle politische Diskussion um die olympischen Spiele im Auge behalten. Ist ein Boykott sinnvoll? Kann Olympia unpolitisch sein? Dies Fragen wurden auch unter den Studierenden kontrovers diskutiert – die Ergebnisse stellen sie nun in Filmen, Plakaten und Präsentationen der interessierten Öffentlichkeit vor. Weitere Themen der Ausstellung sind: „Olympia in Ketten aber: 400 Millionen chinesische Kinder werden von Nike Turnschuhen träumen“, „Coubertin - ein unpolitischer Träumer?“, „Die olympische Charta und die Ohnmacht der Athleten“, Herr Vesper und die Menschenrechte“ oder auch „Das Olympische Komitee oder alte Männer und die Lust an der Macht“. Eine interessante Themenlage, die eine interessante Ausstellung verspricht.

Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Kulturwissenschaften
Dr. Monika Thiele


Tel. 0421 218 2962
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