Die wissenschaftlichen Zusammenhänge werden in „highlights“ möglichst anschaulich präsentiert, um einen breiten Leserkreis zu erreichen. Kurzmeldungen aus Lehre und Forschung runden die Ausgabe ab. Die Themen des aktuellen Magazins im Überblick:
„Breschnew wollte eigentlich kein Politiker werden“
Professorin Susanne Schattenberg, Leiterin der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, hat die erste wissenschaftliche Biografie über Leonid Breschnew verfasst. Ihre Recherchen überraschten auch sie. Denn sie stellen das Bild eines Hardliners auf den Kopf. Stattdessen zeigt ihr umfangreiches Quellenmaterial einen hoch emotionalen Mann mit schauspielerischem Talent, der den Weltfrieden wollte, aber dem politischen Druck in den 1970er Jahren nicht mehr gewachsen war und tablettenabhängig wurde. In einem Interview berichtet die Forscherin über ihre Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse bei der jahrelangen Beschäftigung mit dem Thema. Die Biographie der Osteuropa-Expertin hat für Aufsehen gesorgt und kürzlich den Übersetzungspreis des Börsenvereins des deutschen Buchhandels erhalten. Mit diesen Mitteln wird es jetzt ins Englische übersetzt.
Auf dem Weg zum „Licht der Zukunft“
Wände ganz aus Licht, auch als Bildschirm nutzbar, dazu günstig und flexibel – noch ist das Zukunftsmusik. Aber vielleicht nicht mehr lange: Chemiker vom Institut für Anorganische Chemie und Kristallographie (IACK) der Universität Bremen forschen auf einem Gebiet, das momentan als eine der interessanten Zukunftstechnologien weltweit im Zentrum der Aufmerksamkeit steht: organische LEDs, kurz OLEDs – das „Licht der Zukunft“. Mit der Entwicklung einer völlig neuen Substanzklasse auf Kupferbasis haben die Wissenschaftler jetzt einen wichtigen Schritt hin zu Massenanwendung von OLEDs gemacht.
Die Hitze-Champions aus Namibia
Es war ein Besuch mit Folgen: Als die Mikrobiologin Barbara Reinhold von der Universität Bremen im Norden Namibias nach Wildreis-Sorten suchte, zog sie am Okavango-Fluss angebaute Kuhbohnen aus dem nährstoffarmen Boden. Was mit einem Blick auf das Wurzelwerk als „beruflicher Reflex“ begann, führte zum Projekt TOPSOIL („Towards Improving Food Security For Smallholders in Dry Southern African Climates”). In ihm forschen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bremen, Hamburg und Namibia, um Kleinbauern im Süden des afrikanischen Kontinents bessere Erträge auf ihren Feldern zu ermöglichen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finanzierte Vorhaben wird von Barbara Reinhold geleitet.
Was klopft denn da? Bremer Geologen schürfen in der Wüste Nevada nach Fossilien
Was bedeutet es, wenn sich Geowissenschaftler Gesteinsschichten aus der Triaszeit Stück für Stück, Schicht für Schicht „genauer ansehen“? Nun, sie klettern, knien und hocken auf dem Geröll. Sie brechen widerspenstigen Boden mit Stemmeisen auf und hämmern vorsichtig Fossilien heraus. In diesem Fall Ammonitenschalen in der nordwestlichen Gebirgswüste des US-Bundesstaates Nevada.
Die Professur als „Weihnachtsgeschenk“ – ein Portrait von Fabio La Mantia
Wer als Wissenschaftler Karriere machen will, muss herumkommen. So wie der Italiener Fabio La Mantia, der seinen Weg beharrlich verfolgt hat und nach Stationen in der Schweiz, den USA und Deutschland schließlich Professor der Universität Bremen geworden ist. Seit Juli 2015 lehrt er im Fachbereich Produktionstechnik. Seine Forschung führt er als „Brückenprofessor“ jedoch ganz bewusst am Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) durch.
Das Advanced Energy Systems Institute: Forschung für das „Dorado der Energiewende“
Professor Stefan G. Reisemann hat sich engagiert für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft eingesetzt. Sein plötzlicher Tod im Juli 2018 hat die Universität, sein Team und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter am artec Forschungszentrum Nachhaltigkeit erschüttert. Highlights-Redakteurin Karla Götz hatte noch einen Monat vorher mit dem Professor für resiliente Energiesysteme ein Gespräch geführt. Unter anderem sagte er: „Ich glaube, dass ab 2030 ein Großteil unserer Energie aus erneuerbaren Ressourcen stammen wird. Das Potential für Geothermie ist zum Beispiel noch gar nicht ausgeschöpft.“ Als ehrendes Andenken an den Wissenschaftler, der Mut machen konnte, ist in der aktuellen highlights das Gespräch abgedruckt.
Wenn Sie die Themen neugierig gemacht haben oder Sie sich „highlights“ ganz einfach nur einmal ansehen möchten, schicken wir Ihnen die neueste Ausgabe gerne zu. Sie finden sie aber auch im Internet zum Ansehen und zum Herunterladen als pdf.
Weitere Informationen:
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Fragen beantwortet:
Kai Uwe Bohn
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Tel.: +49 421 218-60160