Das Internationale Korallenriff Symposium (ICRS) ist mit Abstand die wichtigste Weltkonferenz, die sich mit den Ökosystemen der Korallenriffe beschäftigen. Seit 1967 treffen sich alle vier Jahre Personen aus Wissenschaft, Küstenmanagement, Umweltschutz und Politik und stellen ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor. Das 14. ICRS findet vom 5. bis 10. Juli 2020 in Bremen statt – und damit das erste Mal überhaupt in Europa. Es werden mehr als 2.500 Teilnehmende erwartet. „Dieser Konferenz kommt eine ganz besondere Bedeutung zu“, sagt Professor Christian Wild von der Universität Bremen, der die Veranstaltung mit seinem Team organisiert. „Denn wir befinden uns in einer weltweiten Korallenriffkrise und die Existenz dieser Ökosysteme ist bedroht.“ Ursachen sind vor allem der Klimawandel, die Überfischung und Verschmutzung der Meere.
Fotowettbewerb soll Schönheit, Bedrohung und Forschung visualisieren
Nicht nur Forschungsergebnisse können ein Bild der aktuellen Situation vermitteln, sondern auch eindrucksvolle Fotografien. „Der ICRS 2020 lädt deshalb dazu ein, uns zu helfen eine visuelle Bestandsaufnahme der Korallenriffe der Welt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen“, sagt Professor Christian Wild. Alle Interessierten können am Wettbewerb teilnehmen. Die besten Arbeiten werden vom 26. Juni bis 27. August 2020 in einer Ausstellung im Haus der Wissenschaft in Bremen gezeigt. Für die Siegerinnen und Sieger gibt es neben der Teilnahme an der Ausstellung auch attraktive Preise zu gewinnen. Im Rahmen des Wettbewerbs gibt es mehrere Kategorien bzw. Themen, zu denen Fotoarbeiten eingereicht werden können.
Kategorie 1 / Schönheit: Bunte Vielfalt – die Welt der Farben
Korallenriffe sind das artenreichste Ökosystem der Ozeane. Sie bedecken nur 0,2 Prozent der Ozeanfläche. Doch in ihnen leben mehr als ein Drittel aller Fische und wirbellosen Tiere der Ozeane. Diese große Artenvielfalt findet ihren ästhetischen Ausdruck in einer unglaublichen Formen- und Farbenvielfalt. Die Bilder und Filme aus diesem einzigartigen Ökosystem faszinieren uns immer wieder aufs Neue. Artenvielfalt wird in diesem Ökosystem sichtbar und erlebbar und macht Korallenriffe einzigartig unter allen Ökosystemen der Erde.
Kategorie 2 / Bedrohungen: Welt ohne Farben
Die bunten Korallenriffe voller Leben werden immer seltener. Farblose graue und grünbraune Geröllhaufen kommen immer häufiger vor. Globale Ursachen, wie der durch den Klimawandel verursachte Temperaturanstieg in den Meeren, zwingen Korallen dazu ihre Symbiosealgen auszustoßen. Sie bleichen aus und werden weiß. Ihre ursprüngliche Farbe geht verloren. Dauert die Hitzeperiode zu lang, sterben sie. Das Weiß wird zu Grau und wenn die Algen die Herrschaft übernehmen, kippt das Farbenspektrum ins Braungrüne. Auch die große Anzahl der bunten Rifffische ist verschwunden. Lokale Ursachen wie Überfischung und Verschmutzung führen ebenso zum Tod der Riffe.. Sedimente und Gifte legen einen farblosen, alles erstickenden Schleier über das Riff. Nährstoffe aus der Landwirtschaft verschieben das Gleichgewicht zu den Algen. Die Vielfalt der Arten im Riff steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Vielfalt der Korallenarten. Sterben die Korallen, sterben auch alle Tiere, die von ihnen abhängen.
Kategorie 3 / Forschung: Wie sieht die tägliche Arbeit der Meeresbiologen aus?
Viele Vorgänge in den Korallenriffen müssen noch erforscht werden. Weder kennt man alle Arten und ihr Verhalten, noch alle Wirkstoffe, die möglicherweise für Medikamente interessant sein könnten. Und was sind die besten Lösungen, um Korallenriffe zu schützen? Die Forschung kann helfen, die Bedeutung der Riffe zu erkennen und ihre Farbenpracht und Vielfalt zu erhalten. Neue bildgebende Verfahren, wie die Hyperspektralfotografie, zeigen die Bewohner der Riffe auf eine Art und Weise, wie man sie mit bloßem Auge niemals wahrnehmen könnte. Fluoreszenz offenbart uns Korallen in einem ganz anderen Licht. Forschungsalltag im Korallenriff oder Labor fotografisch in Szene gesetzt, ist das Thema dieser Kategorie.
Wettbewerbskonditionen
Teilnehmende können maximal drei Bilder einreichen. Die Bildgröße muss mindestens 3.000 x 4.000 Pixel betragen. Einsendungen sollen bitte an folgende E-Mail-Adresse gehen, die maximale Gesamtgröße beträgt pro E-Mail 10 MB: photocompetition@icrs2020.de.
Weitere Informationen:
www.icrs2020.de/program/photographic-competition/
Fragen beantwortet:
ICRS 2020
Konferenz Sekretariat
Marine Ökologie
Universität Bremen
Heinz Krimmer
E-Mail: photocompetitionprotect me ?!icrs2020protect me ?!.de