Ernährungsgewohnheiten, Parteipräferenz, Rauchverbot: Bei fast jedem öffentlich diskutierten Thema spielen Umfrageergebnisse eine wichtige Rolle. Sie sind ein bedeutsamer gesellschaftlicher Einflussfaktor, wenn sie zur Bildung der öffentlichen Meinung oder zur Entscheidungsfindung in Politik, Verwaltung, Rechtssprechung und Wirtschaft beitragen. Zugleich stellen wissenschaftliche Umfragen ein unverzichtbares Instrument der empirischen Sozialforschung dar. Von grundlegender Bedeutung ist deshalb, dass aus den Ergebnissen keine falschen oder irreführenden Schlussfolgerungen gezogen werden. Genau diese Problematik liegt im Fokus des Schwerpunktprogramms 1292 „Survey Methodology“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG),
das vom Arbeitsgebiet Statistik und empirische Sozialforschung der Universität Bremen aus koordiniert wird. Die Auftaktkonferenz findet am 18. und 19. Februar 2008 an der Universität Bremen statt.
Die Qualität bei Umfragen ist in der Praxis oft nicht gegeben. Sei es, weil die Qualität nicht immer erreicht wird, oder weil gar nicht versucht wird, diese zu beurteilen. Angesichts der bei Umfragen möglichen Fehlerquellen ist dies eine bemerkenswerte Situation. Sie wird noch prekärer, je stärker sozialer Wandel und technischer Fortschritt die bisherige Art und Weise, wissenschaftliche Umfragen durchzuführen, in Frage stellt. Mit dem Schwerpunktprogramm verbindet sich entsprechend das Ziel, das Umfragedesign so weiterzuentwickeln, dass es adäquater als bisher einschlägige Fehlerquellen ausschalten oder kontrollieren und sich den durch Wandel und Fortschritt veränderten Anforderungen stellen kann.
Am 1. Januar 2008 hat das DFG-Schwerpunktprogramm „Survey Methodology“ seine Arbeit aufgenommen. Kurz zuvor hatte der Hauptausschuss der DFG grünes Licht für den Start des Vorhabens mit insgesamt zehn Projekten für die zunächst zweijährige Förderphase gegeben. Vorausgegangen war die Einrichtung des Programms durch den Senat der DFG im April 2006, eine öffentliche Ausschreibung sowie die Begutachtung der vorgeschlagenen Projekte durch eine international zusammengesetzte Gutachtergruppe. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellt für die Laufzeit des Programms von insgesamt sechs Jahren einen Finanzrahmen von 6,72 Mio. Euro zur Verfügung.
Zum Auftakt des Verbunds findet das erste Treffen aller Projekte am 18. und 19. Februar an der Universität Bremen statt. Die Projekte des Verbunds werden von namhaften Methodenforscherinnen und -forschern von 18 Universitäten und Forschungseinrichtungen des In- und Auslands geleitet. Darüber hinaus kann die Arbeit des Schwerpunktprogramms von zahlreichen weiteren Kooperationen mit der einschlägigen Scientific Community profitieren.
Wetere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften
Arbeitsgebiet Statistik und empirische Sozialforschung
Prof. Dr. Uwe Engel
Tel. 0421 218-7403/-7402
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