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Zivilklausel contra Rüstungsforschung an deutschen Hochschulen

Öffentliche Podiumsdiskussion am 14. November um 19 Uhr im Haus der Wissenschaft

Nr. 341 / 10. November 2011 SC

Mit einer Zivilklausel kann eine wissenschaftliche Einrichtung erklären, keine Rüstungsforschung betreiben, sondern zur Entwicklung einer friedlichen Wissenschaft beitragen zu wollen. Seit Monaten wird an vielen deutschen Hochschulen mit einem bemerkenswerten Widerhall in den öffentlichen Medien über Zivilklauseln diskutiert – auch in Bremen. Allerdings ist die Zahl der Universitäten klein, die sich gegen Rüstungsforschung ausgesprochen haben, während wesentlich mehr Hochschulen militärische Projekte durchführen. Die Universität Bremen hat seit 1986 eine Zivilklausel. Die Podiumsdiskussion am Montag, den 14 November 2011 um 19 Uhr im Haus der Wissenschaft (Sandstr. 4/5) dient der Bestandsaufnahme und der Auseinandersetzung mit der Zivilklausel. Dabei wird eine Reihe von Fragen diskutiert: Welche Rolle spielen Zivilklauseln an deutschen Hochschulen? Sind sie zeitgemäß? Warum erregen sie gerade jetzt so große Aufmerksamkeit?

Auf dem Podium diskutieren Sören Böhrnsen (Student, Uni Bremen), Arnim von Gleich (Dekan im Fachbereich Produktionstechnik, Uni Bremen), Hans-Jörg Kreowski (Hochschullehrer im Fachbereich Mathematik/Informatik, Uni Bremen), Senta Pineau (Freie Autorin, Köln) und Dietrich Schulze (Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Karlsruher Institut für Technologie KIT). Veranstaltet wird die Podiumsdiskussion von der Universität Bremen in Kooperation mit der Bremischen Stiftung für Rüstungskonversion und Friedensforschung und dem Allgemeinen StudentInnenausschusses (AStA) der Universität Bremen

Zur Information: Die entscheidende Passage im Zivilklausel-Beschluss des Akademischen Senats der Universität Bremen vom 14. Mai 1986 lautet: „Der Akademische Senat lehnt jede Beteiligung von Wissenschaft und Forschung mit militärischer Nutzung bzw. Zielsetzung ab und fordert die Mitglieder der Universität auf, Forschungsthemen und -mittel abzulehnen, die Rüstungszwecken dienen können. Er wendet sich insbesondere gegen die im Bereich der Weltraumforschung (z. B. SDI-Forschung) geltende Geheimhaltung, die verdeutlicht, dass die Gefahren und Kosten der Forschung zur Entwicklung von Weltraumwaffen der öffentlichen Diskussion entzogen werden sollen. Auch die im Zusammenhang mit Weltraumforschung geförderten Vorhaben und Projektergebnisse müssen frei veröffentlicht und der öffentlichen Diskussion zugänglich gemacht werden.“

Weitere Informationen:

Universität Bremen
Fachbereich Mathematik/Informatik
Prof. Dr. Hans-Jörg Kreowski
Tel. 0421 218 2956
Dr. Ralf Streibl
Tel. 0421 218 64341
Prof. Dr. Karl-Heinz Rödiger
Tel. 0421 218 64351