05 Fokusprojekte
Ausschreibung der Zentralen Forschungsförderung (ZF)
Fokusprojekte bieten die Chance, gemeinsam mit Promovierenden Forschungsprojekte umzusetzen und damit die Erfolgsaussichten für spätere Drittmitteleinwerbungen zu erhöhen. Der Fokus liegt bei entsprechender Qualität auf Projekten zur erstmaligen Etablierung von internationalen Kooperationen und auf Projekten jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die auf diese Weise Erfahrungen in der eigenständigen Leitung von Forschungsprojekten sammeln können. Ein weiteres Ziel ist die Förderung geisteswissenschaftlicher Projekte.
Die Universität Bremen verbindet die Ausschreibung der Zentralen Forschungsförderung (ZF) mit einem inhaltlichen Schwerpunkt auf weitgreifende Interdisziplinarität und die Fähigkeit zur Überwindung von Fachgrenzen (Forschungsdiversität). Mit diesem Impuls sollen neue und innovative Formen der Zusammenarbeit stimuliert werden. Dies kann sowohl innerhalb der derzeitig als natur- und ingenieurwissenschaftlich oder sozial- und geisteswissenschaftlich bezeichneten Bereiche oder über diese Bereichsgrenzen hinweg erfolgen. Die Universität möchte damit ihre interdisziplinäre Stärke in den Vordergrund rücken.
WER KANN SICH BEWERBEN? Researcher und Lecturer mit Tenure-Track-Option, befristet beschäftigte Nachwuchsgruppenleiter:innen, befristet und unbefristet beschäftigte promovierte wissenschaftliche Mitarbeiter:innen und Lektor:innen sowie erstberufene Professor:innen bis drei Jahre nach Berufung an die Universität Bremen und Tenure-Track W1-Professor:innen. Alle befristet Beschäftigten müssen mindestens für die Laufzeit des beantragten Projekts an der Universität Bremen beschäftigt sein.
WELCHE ANFORDERUNGEN WERDEN GESTELLT? Innovatives Forschungsvorhaben von hoher Qualität, das sowohl für die Integration eines neuen Promotionsvorhabens als auch zur Vorbereitung weiterer Drittmitteleinwerbungen geeignet ist.
DIE FÖRDERKONDITIONEN: Ein Fokusprojekt umfasst eine Doktorand:innenstelle für die Dauer von drei Jahren sowie Sachmittel bis zu 3.000 EUR jährlich. Bei der Finanzierung der Doktorand:innenstellen folgt die ZF mindestens den Hinweisen der DFG zur Bezahlung von Promovierenden. Die ZF vergibt entweder 75 % oder 100 %-Stellen. Von den Doktorand:innen ist Lehre zu erbringen (1,5 bzw. 2 SWS). Ein Fokusprojekt kann nur beantragt werden, wenn ein zuvor bewilligtes Projekt in dieser Förderlinie abgeschlossen ist. Personen, deren Stellen über die Förderlinie 04 „Eigene Projekte für Postdocs“ der ZF finanziert werden, können sich nicht bewerben. Promovierte Wissenschaftler:innen (nicht Hochschullehrer:innen) müssen das Recht haben, Promotionen zu betreuen. Dies ist ggf. rechtzeitig beim zuständigen Promotionsausschuss zu beantragen.
DAS VERFAHREN: Anträge können einmal jährlich gestellt werden. Es können bis zu zwei Fokusprojekte mit je einer Doktorand:innenstelle gefördert werden insgesamt in den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften und Sozial- und Geisteswissenschaften. Es soll mindestens ein geisteswissenschaftliches Projekt im engeren Sinne gefördert werden.
Die zuständige Bereichsforschungskommission entscheidet auf Basis externer Gutachten über die Anträge.
Antragstermin
01.11.2024
Antrag
- Antragsleitfaden
- Erklärung
- Antragsformular
Die Universität Bremen unterstützt die Open Researcher and Contributor ID (ORCID), die eine eindeutige Zuordnung von Publikationen zu Autoren erleichtert. Daher ist die Einrichtung einer ORCID Voraussetzung für eine Förderung durch die ZF, sie wird im Antragsformular abgefragt.
Kriterien zur Begutachtung von Anträgen
Die Bereichsforschungskommissionen und das Rektorat der Universität Bremen entscheiden über ihren Antrag auf Basis der folgenden Kriterien.
- Originalität des Projekts
- Besondere Bedeutung des Vorhabens (z. B. gesellschaftspolitisch, regional, transferrelevant)
- Schlüssige Begründung der Fragestellung/der Hypothesen
- Überzeugender Bezug zum Stand der Forschung
- Erwarteter Erkenntnisgewinn
- Bisherige Publikationen im Themenfeld des Antrages (Qualität, Anzahl, Bedeutung unter Berücksichtigung von peer-review-Verfahren und Allein- bzw. Erstautorenschaften, soweit fach-spezifisch relevant)
- Nachvollziehbare Auswahl der Methoden/Verfahren und Durchführbarkeit
- Ausführlicher und umsetzbarer Arbeits- und Zeitplan sowie angemessener Finanzierungsplan
- Tragfähigkeit der Vorarbeiten
- Eignung des Vorhabens als Grundlage für ein Promotionsprojekt
- Chancen des Vorhabens für weitere Drittmitteleinwerbung
Geförderte Projekte
2023
Im Jahr 2023 wurde diese Förderlinie nicht ausgeschrieben.
2022
Haptic Mechano- and High-Pressure Chemistry
Prof. Dr. Tim Neudecker (FB 02: Chemie)
Doktorandin Rahel Weiß
Assessing macro-plastic pollution along a tidal-strait shoreline using innovative techniques.
Dr. Marcello Gugliotta (FB 05: Geosciences)
Doktorand Jun Oh
Hinter der Norm. Praktiken der Sexualität zwischen Säkularisierung und Verwissenschaftlichung, 1848–1930.
Dr. Veronika Settele (FB 08: Geschichtswissenschaft)
Doktorandin Lisa Hellriegel
Gesundheitsgerechtigkeit und hohes Körpergewicht: Zur Bedeutung empirisch-informierter Ethik für Health Policy-Analysen.
PD Dr. Solveig Lena Hansen (FB 11: Gesundheitswissenschaften)
Doktorandin Imogen Weidinger
2021
Establishment of in vitro model systems to study interaction-dependent fungal turnover of phytoplankton-derived carbon
Dr. Marlis Reich, FB 2: Biologie
Doktorandin Berin Arslan-Gatz
Adaptive gemischte Finite Zellen Mehoden für elliptische Probleme
Prof. Dr. Andreas Rademacher, FB 3: Mathematik
Doktorandin Dominika Thiede
Optimising clinoptilolite adsorbents for the adsorption of pharmaceuticals and related compounds: A computational approach
Dr. Michael Fischer, FB 5
Doktorandin Lobna Saeed Abdalrazik Aly
Challenge or Threat? HEalthy@Work with Digital MindseS (HE@DS)
Prof. Dr. Julia Kensbock, FB 7: Wirtschaftswissenschaften
Doktorandin Elisabeth Rohwer
2020
Joined optical and thermal designs for next generation nanophotonics.
Prof. Dr. Gordon Callsen, FB 1: Physik
Doktorandin: Isabell Hüllen
Causal inference for Earth System Models.
Prof. Dr. Veronika Eyring, FB 1: Physik
Doktorandin: Kemisola Adeniyi
Protein engineering of molecular chaperones to combat neurodegenerative diseases.
Prof. Dr. Janine Kirstein, FB 2: Biologie
Doktorandin: Franziska Kirstein
Bild, Sprache, Demokratie: Zur Krise der res publica in zeitgenössischen Filmen und Serien der Romania
Prof. Dr. Julia Brühne, FB 10: Romanistik
Doktorand: Padraic Wilson
2019
Implicit attitudes towards learner diversity in inclusive foreign language education
Dr. Joana Pfingsthorn, FB 10: Anglistik, Fremdsprachendidaktik Englisch
Doktorandin: Ana Carolina F.P. Rovai
2018
Erforschung einer innovativen Designmethode für SORN-Arithmetik zur hochperformanten, anwendungsspezifischen Signalverarbeitung.
Dr.-Ing. Jochen Rust, FB 1: Elektrotechnik
Doktorand: Moritz Bärtel
Das Gesicht in Film- und Medienkunst als ästhetisches Spiel mit Identität und Kritik an Sicherheitssystemen
Prof. Dr. Winfried Pauleit & Dr. Rasmus Greiner, FB 09: Kulturwissenschaften (Filmwissenschaft/Medienästhetik, IKFK / ZeMKI)
Doktorand: Florian Flömer
Das Projekt erforscht die Reflexion biometrischer Gesichtserkennung und algorithmisch gesteuerter Sicherheitsdispositive in zeitgenössischer Fotografie, Film und Medienkunst. Im Zentrum steht die Fragestellung, inwiefern Film- und Medienkünstler die normativen Strukturen von unterschiedlichen Überwachungssystemen aufgreifen und in ihrer künstlerischen Praxis sichtbar machen. Gerade die Zurichtung des Menschen durch biometrische Gesichtserkennung hin zu einem reinen Datensubjekt, dessen digitale Repräsentation von unterschiedlichsten Instanzen ausgewertet werden kann, steht immer wieder im Fokus der Kritik. Das Gesicht wird dabei als Schnittstelle von kunst-, kultur und medientheoretischen Diskursen verhandelt und als zentraler Gegenstand der gegenwärtigen digitalen Bild- und Netzkultur betrachtet.
Erforschung einer innovativen Designmethode für SORN- Arithmetik zur hochperformanten, anwendungsspezifischen Signalverarbeitung
Dr.-Ing. Jochen Rust, FB 01: Elektrotechnik
Doktorand: Moritz Bärthel
Vermehrte Untersuchungshaftsachen trotz statistisch rückläufiger Anzahl von Straftaten - Die Hintergründe des Verfahrensstatus am Landgericht Bremen
Prof. Dr. Sönke Gerhold, FB 6: Rechtswissenschaften
Doktorand: Johannes Aschermann
Das Forschungsprojekt beschäftigt sich mit den Hintergründen des Verfahrensstaus am Landgericht Bremen. Ursache der hohen Belastung des LG ist die steigende Zahl an Verfahren, unter denen zudem ein wachsender Anteil an Untersuchungshaftsachen auszumachen ist. So stieg die Zahl der Haftsachen von 2011 (38 Fälle bzw. 27,1 Prozent der Eingänge) bis 2017 (125 Fälle bzw. 53,2 Prozent) stetig. Vor dem Hintergrund einer seit 2012 kontinuierlich stattfindenden Aufstockung des Gerichtspersonals scheint die nach wie vor hohe Arbeitslast am LG erklärungsbedürftig. Ziel des kriminologischen Forschungsprojekts ist daher die Untersuchung der steigenden Zahlen von Verfahren und Haftsachen, ihrer möglichen Wechselwirkungen sowie ihrer Hintergründe.
2017
Attention-driven Interaction Systems in Augmented Reality: Estimate a user’s attentional state from brain activity, eye movement, and context information to adapt the user interface of an augmented reality device.
Dr.-Ing. Felix Putze, FB 03: Informatik
Doktorandin: Lisa-Marie Vortmann
Wertewandel durch Zuwanderung? - Intergenerationale Wertetransmission und der Wandel von Kernwerten in Deutschland
Dr. Mandy Boehnke, FB 08: Sozialwissenschaften
Doktorandin: Rena Tecklenburg
Unser Forschungsprojekt „Wertewandel durch Zuwanderung? – Intergenerationale Wertetransmission und der Wandel von Kernwerten in Deutschland“ untersucht den Prozess des Wertewandels im Kontext intergenerationaler Wertetransmission in Familien – also wie Werte zwischen den Familienmitgliedern weitergegeben werden. Dafür bedienen wir uns quantitativer und qualitativer Forschungsmethoden. Besonders interessieren uns dabei binationale Familien mit Kindern, weil wir vermuten, dass sich in diesen Familien das Spannungsverhältnis von Wertewandel und Wertetransmission besonders deutlich zeigt.
Die Zukunft im Datenjournalismus: Produkte, Epistemologien und Prozesse des zukunftsorientierten Journalismus
Prof. Dr. Cornelius Puschman (Prof. Dr. Christian Pentzold), FB 09: Kommunikations- und Medienwissenschaft
Doktorandin: Denise Fechner
Das in dem Fokusprojekte integrierte Promotionsprojekt untersucht, auf welche Weise im Journalismus digitale Daten und algorithmische Analysen genutzt werden, um zukünftig Szenarien abzusehen, zu entwerfen und zu bewerten. Die Forschung soll zum Verstehen komplexer zeitlicher Orientierungen datafizierter Kommunikation in Gegenwartsgesellschaften beitragen.
Im Rahmen des Projektes sollen die datenbasierten Präsentationsformen, Zeitrahmen und Themen datenjournalistischer Produkte sowie die Prozesse datenjournalistischer Arbeit untersucht werden. Im Datenjournalismus ändern sich die informationellen Grundlagen bzw. kommen neue, als Evidenzen benutzte digitale Datenbestände und datenbasierte Auswertungsverfahren dazu. Entsprechend ist zu fragen, welche Auswirkungen sich daraus für die journalistische Wissensproduktion ergeben, für die Arten, wie Fakten generiert und verifiziert werden, und für die damit verknüpften epistemologischen Ansprüche (Splendore, 2016).
Ausgehend vom prospektiven und projektiven Datenjournalismus und der hier erprobten Vermittlung, Aufbereitung und Gestaltung von Zeitbezügen liefert es neuartige Erkenntnisse über das gesellschaftspolitisch eminent wichtige, in den Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften studierte Verhältnis von Zeit und Medien (Assmann, 1992; Fabian, 1983; Huyssen, 1995 u. Garde-Hansen, 2011 m.w.N.)
2016
Politisches Lernen in der dualen Ausbildung: Ansprüche – Wirklichkeit – Herausforderungen
Dr. phil. Eva Anslinger, FB 08: Sozialwissenschaften
Doktorandin: Christine Barp
Kontaktsprachen in der Diaspora: Entwicklungsverläufe französischer Kreolsprachen außerhalb von Regionen, in denen sie kolonial und postkolonial originär entstanden sind
Prof. Dr. Carolin Patzelt & Dr. Katrin Mutz, FB 10: Romanistik
Doktorand: Magnus Fischer
Von literarischen Außenseitern, dem Vampir auf der Leinwand und dem Tod im Comicbuch – Zur Genealogie einer transmedialen Motivik der Kinder- und Jugendmedien
Dr. Stefanie Jakobi (Dr. phil. Tobias Kurwinkel), FB 10: Germanistik
Das Projekt untersucht erstmalig in Deutschland die Sprachlernwege geflüchteter Menschen, die in Deutschland ein Hochschulstudium aufnehmen oder weiterführen wollen, um zu erforschen, wie geflüchtete Menschen sprachlich bestmöglich auf ein Studium vorbereitet und dadurch in das akademische und Arbeitsleben integriert werden können.
Prof. Dr. Claudia Harsch, FB 10: Anglistik
Doktorandin: Anika Müller-Karabil
2015
Quantification of treatment effect variability in clinical trials.
Prof. Dr. rer. nat. Werner Brannath, FB 03: Mathematik
Doktorand: Andre Lüschen
Entzauberte Städte. Urbaner Raum und Migration in der französischsprachigen Gegenwartsliteratur.
Dr. Karen Struve, FB 10: Romanistik
Doktorandin: Katja Harbrecht
Mehr
In mittelalterlichen Klöstern trafen in Person der dort lebenden Knaben und Männer verschiedene Vorstellungen laikaler und klerikaler Geschlechtsidentität aufeinander; diese vielfach in Spannung stehenden Entwürfe werden aus dezidiert männergeschichtlicher Perspektive untersucht.
Dr. Jan Ulrich Büttner, FB 08: Sozialwissenschaften
Doktorand: Benjamin Weidemann
Entwicklung eines Portfoliomanagementansatzes, welcher in allen seinen Phasen (Planung, Realisierung, Kontrolle) durch die aus Kapitalmarktanomalien ableitbaren Erwartungen determiniert ist.
Prof. Dr. Thorsten Poddig, Dr. Christian Fieberg, FB 07: Wirtschaftswissenschaft
Doktorandin: Corinna Fädrich