Die Sternwarte Lilienthal
Der Himmel und die Himmelskörper übten immer eine große Faszination auf die Menschheit aus. Bauten wie Stonehenge zeugen davon, dass die Menschen bereits in der Jungsteinzeit versuchten, den Lauf der Sonne zu beobachten.
Im 16. Jahrhundert änderte sich das Weltbild durch Wissenschaftler wie Nikolas Kopernikus, Johannes Kepler und Galileo Galilei grundlegend. Basierend auf den Beobachtungen der Sterne, Planeten, Satelliten und deren Bewegungen, konnten sie das heliozentrische Weltbild verbessern. Noch heute werden Fernrohre mit den Namen von Newton, Galileo und Kepler betitelt.
Der Durchmesser eines Teleskops definiert das Auflösungsvermögen des Teleskops. Entsprechend gab es Bemühungen größere Teleskope zu bauen. Neben beeindruckenden, erdgebundenen, optischen Teleskopen, wie dem Mauna-Kea-Observatorium oder der europäischen Südsternwarte, wurden auch Teleskope auf Satelliten betrieben. Das prominenteste Beispiel dafür ist das Hubble Teleskop.
Im 18. Jahrhundert errichtete Johann Hieronymus Schröter mit Hilfe von Wilhelm Herschel und Matthias Wilhelm Olbers ein Observatorium in Lilienthal bei Bremen. Das Observatorium bestand dabei aus bis zu zehn verschiedenen Spiegelteleskopen. Schröter nutzte das Observatorium insbesondere zu Beobachtungen von Sonne, Mond, Jupiter, und Venus. Im Zuge der Beobachtungen mit immer besseren Teleskopen, konnten auch die Kleinplaneten Ceres, Pallas, Juno, und Vesta entdeckt werden.
Das Lilienthaler Observatorium wurde dabei insbesondere bekannt durch einzigartige Beschichtungen großer Spiegel für den Einsatz in Teleskopen. 1793 wurde ein 27-Fuß Spiegelteleskop im Amtsgarten Lilienthal errichtet. Die Montierung, die Nachführung des Teleskops erlaubt basierte auf Herschels Entwicklung für kleinere Teleskope. Im Jahr 2015 wurde ein Nachbau des Teleskops in Lilienthal eröffnet. Es steht aktuell Besuchergruppen offen.
In dem Vortrag wird ein historischer Überblick über die Entwicklung der Teleskope für die Astronomie allgemein gegeben und speziell auf die Technologie und Funktionsweise des Lilienthaler Telekops eingegangen. An einem weiteren Abend dieser Fortbildungsreihe wird ein Besuch der Lilienthaler Sternwarte angeboten.
Ablauf
Die Veranstaltung am 12.02.2019 findet im Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) statt.
17.00 Uhr | Vortrag |
18.00 Uhr | Pause, Zeit für Gespräche und ein kleiner Imbiss |
18.30 Uhr | Gesprächskreis für alle, die noch Fragen haben oder weiter über das Thema diskutieren möchten. |
19.00 Uhr | Ende |
Download: Lageplan ZARM (Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation)
Zur Vortragenden:
Nach dem Studium der Physik an der TU München promovierte Dr. Lisa Wörner im Bereich komplexer Plasmen am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik. Sie untersuchte dabei das Verhalten komplexer Plasmen in erdgebundenen Laboren und unter Mikrogravitation an Bord von Parabelflügen und auf der ISS. In der Folge verschob sich ihr Forschungsschwerpunkt. In der Gruppe um Markus Arndt erforschte sie die Grenzen der Quantenmechanik mit Molekülinterferometrie. Aktuell arbeitet sie an der Realisierung quantenmechanischer Experimente für den Einsatz in Orbit. Seit vergangenem Jahr ist sie auch Teil des Lehrteams des Studiengangs Space Engineering Master.