Cheffrühstück 2017
Cheffrühstück des Technologieparks feiert 25. Jubiläum
Gastgeber des traditionellen Technologiepark-Cheffrühstücks 2017 war das BIAS, das Bremer Institut für angewandte Strahlentechnik GmbH, an der Universität Bremen. Die Geschäftsführung hatte in das hochmoderne LION-Gebäude an der Klagenfurter Straße eingeladen. Den Forschungsbau hat das Institut erst vor fünf Jahren bezogen. Mit seiner klaren Gliederung darf man ihn ein Schmuckstück auf dem Campus nennen.
„Eine der leistungsfähigsten Universitäten in Deutschland“
In seinem Grußwort wies der Rektor der Universität, Professor Bernd Scholz-Reiter, auf das 25. Jubiläum des gemeinsamen Frühstücks hin. „Wir freuen uns immer, neue Nachbarn kennenzulernen“, sagte er und lobte die vielfältigen Kooperationen auf dem Campus der kurzen Wege. Dieser verändere ständig sein Gesicht. Umfangreiche Bautätigkeiten zeigten die wachsende Urbanisierung. So entstünden jetzt weitere Büroflächen und Geschäfte. Professor Scholz-Reiter fasste für die Gäste Abläufe und Ergebnisse der Exzellenzstrategie zusammen. „Das MARUM darf nun einen Vollantrag stellen, unsere vier anderen Skizzen haben es nicht geschafft“, sagte er. „Die Universität steht nach der Entscheidung nicht schlechter da als vorher“, unterstrich der Rektor. „ Auch wenn wir den Titel Exzellenzuniversität ab 2019 nicht mehr führen können, sind wir eine der leistungsfähigsten Universitäten in Deutschland.“ Erneut mahnte der Rektor die Verantwortung des Landes für die finanzielle Ausstattung der Wissenschaftsschwerpunkte an.
Lasertechnologie zur Anwendung bringen
Professor Frank Vollertsen, Leiter des Geschäftsbereichs Materialbearbeitung und Bearbeitungssysteme im BIAS, wies darauf hin, dass nicht nur das Cheffrühstück, sondern auch das Institut Jubiläum feiern konnte. 2017 besteht es seit 40 Jahren. „Im weitesten Sinne wird hier Lasertechnologie zur praktischen Anwendung gebracht. Laser werden auch für Mikroumformtechnik eingesetzt“, sagte der Redner. Ein Beispiel seien winzige Schrauben, die das Gehäuse des iPhones zusammenhielten. Professor Ralf B. Bergmann, verantwortlich für den Geschäftsbereich Optische Messtechnik und optoelektronische Systeme, sagte: „Photonik und Optoelektronik sind dynamische Gebiete, die der nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität dienen.“ Die maßgeschneiderte Erzeugung von Licht spiele für Zukunftstechnologien eine wichtige Rolle. Als Beispiel nannte der BIAS-Geschäftsführer das dreidimensionale Fernsehen.
Neues rund um die Bremer Kogge
Launig moderierte der Geschäftsführer des Technologieparks, Dr. Martin Heinlein, die beiden wissenschaftlichen Kurzvorträge, die zum Ritual des Cheffrühstücks gehören. Dabei erhalten junge Professorinnen und Professoren die Gelegenheit, sich und ihr Forschungsgebiet vorzustellen. Professorin Ruth Schilling vom Institut für Geschichte an der Universität Bremen ist zugleich Ausstellungs- und Forschungskoordinatorin des Deutschen Schifffahrtsmuseums. Am Bespiel der überarbeiteten Präsentation der Bremer Kogge zeigte sie, wie das Haus in Bremerhaven seinem Anspruch als Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft in Zukunft besser gerecht werden will. „Wir machen partizipative Angebote an Besucher“, unterstrich die Professorin. Diese könnten jetzt selbst Fragen zu den Objekten stellen, die dann beantwortet werden. „Das kommt sehr gut an.“
Überwachung statt OP
Über „Wertschöpfende Innovationen im Gesundheitswesen“ sprach anschließend Professor Wolf Rogowski vom Institut für Public Health und Pflegeforschung der Universität Bremen. Anhand von Kennzahlen zeigte er, dass bei Prostatakrebs mit Verzicht auf eine Operation eine hohe Kostenersparnis im Gesundheitswesen erreicht werden könne. Als Ersatz einer OP käme bei vielen Patienten Active Surveillance infrage, also die regelmäßige Überwachung des Patienten. Welche der beiden Verfahren besser ist, hängt sehr von den Präferenzen der Patienten ab – mit Operation ist die reine, statistische Lebenserwartung etwas höher. Ohne Operation werden Nebenwirkungen vermieden, welche die gesundheitsbezogene Lebensqualität des Patienten negativ beeinflussen. Dadurch ist die um Lebensqualität korrigierte Lebenserwartung ohne Operation etwas höher. Professor Rogowski beschäftigt sich mit Management und Organisationsentwicklung im Gesundheitswesen. Er warb für Praxiskontakte seiner Studierenden im Technologiepark Bremen. „Es wäre schön, wenn Sie Praktika anbieten könnten, die Studierenden können auch Business-Pläne für Sie entwickeln“, sagte er den Chefs der Unternehmen.
Führungen durch das LION-Gebäude
„Bei den ersten Cheffrühstücken haben noch Marmeladengläser und selbstgeschmierte Wurstbrote auf dem Buffet gestanden“, hatte Rektor Bernd Scholz-Reiter eingangs berichtet. Dass das jetzt nicht mehr so ist, dafür sorgte das Hotel Munte in bewährter Qualität. Gern nahmen die Gäste anschließend die Gelegenheit zu Führungen durch Labore für Optische Messtechnik, Oberflächentechnik, 3D-Druck und Mikroproduktion wahr.
Diesjährige Fachvorträge
Prof. Dr. Ruth Schilling
vom Fachbereich 8, Sozialwissenschaften / Geschichte
- Dateiname: Schillling_Cheffruehstueck_2017.pdfÄnderungsdatum: 27.03.2018
Prof. Dr. Wolfgang Henning Rogowski
vom Fachbereich 8, Sozialwissenschaften
"Wertschöpfende Innovation im Gesundheitswesen - vom Business Plan Seminar bis ans Krankenbett"
Dateigröße: 572 KBDateiname: VortragRogowski_Cheffruehstueck17.pdfÄnderungsdatum: 27.03.2018