Strategische Partnerschaften
Strategische Partner definieren sich wie folgt:
- umfangreiche Kontakte und Zusammenarbeit in Forschung UND Lehre in mehreren Fächern sind bereits vorhanden und/oder es ist ein Interesse an einer Vertiefung mit dem Ziel der gegenseitig förderlichen Weiterentwicklung auf beiden Seiten festzustellen; ein Kooperationsvertrag/Memorandum of Understanding besteht oder es wurde beschlossen, aufgrund der zahlreichen Kontakte einen Vertrag abzuschließen;
- es besteht eine Vergleichbarkeit der Universitäten in Größe, Zielsetzung und Ausstattung;
- Förderliche politische und nationale Rahmenbedingungen (Förderprogramme für bestimmte Länder und Regionen sind vorhanden).
Als alternatives Auswahlkriterium sind entwicklungspolitische Beweggründe zu nennen, die beispielsweise für die Region Subsahara-Afrika zutreffen.
Ein gezielter Ressourceneinsatz fördert die Entwicklung der regionalen Schwerpunkte.
Derzeit befindet sich die Internationalisierungsstrategie der Universität in Überarbeitung. Nach Verabschiedung der neuen Strategie werden die derzeitigen strategischen Partnerschaften evaluiert und weiterentwickelt. Es wird angestrebt weltweit max. 6-8 gesamtuniversitäre strategische Partner aufzubauen, sowie weitere strategische Partnerschaften der Fachbereiche in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Derzeitige Strategische Partner
Cardiff University
Cardiff University in Wales nimmt im Research Excellence Framework (REF) 2014 Platz 5 der britischen Universitäten ein. Sie ist Mitglied der Russell Group, einer Gruppe von 24 führenden forschungsintensiven Universitäten in Großbritannien. Sie bietet ihren 31.500 Studierenden exzellente Lehr- und Studienerfahrungen.
Die Universität Bremen unterhält seit langem Forschungsbeziehungen zur Cardiff University, unter anderem über das Zentrum für Marine Umweltwissenschaften (MARUM) und die Cardiff School of Earth and Ocean Sciences sowie über die Fiction Meets Science Gruppe (FMS) in Bremen und die interdisziplinäre ScienceHumanities-Initiative der Cardiff University.
mehrUniversity of North Carolina at Chapel Hill
Die University of North Carolina at Chapel Hill ist eine staatliche, forschungsstarke Universität und der bekannteste Standort des University of North Carolina-Systems. Gegründet 1789 zählt sie zu den drei ältesten Universitäten der Vereinigten Staaten. Zusammen mit der Duke University und zahlreichen Forschungsinstituten in der Region bildet sie das sogenannte "Research Triangle". Unser Research Ambassador Prof. Krishnendu Chakrabarty ist Chair des Department of Electrical and Computer Engineering (ECE) an der Duke University.
Die forschungszentrierte Kooperation mit der UNC fokussiert vor allem in zwei Wissenschaftsschwerpunkten der Universität Bremen: den Meereswissenschaften und den Sozialwissenschaften. Neben zahlreichen gemeinsamen Forschungsvorhaben und beiderseitigen Gastforschungsaufenthalten ist der Double Degree "Transatlantic Master Sozialpolitik" hervorzuheben.
University of Guelph
Die Universität in Guelph (Ontario) wurde 1964 durch den Zusammenschluss eines landwirtschaftlichen und eines veterinärmedizinischen Colleges gegründet, ist somit nur wenige Jahre älter als die Universität Bremen. Mit etwa 28.000 Studierenden ist sie von vergleichbarer Größe. Die angebotenen Fächer reichen von Geistes- und Sozialwissenschaften über Wirtschaftswissenschaften, Naturwissenschaften und Ingenieurswesen bis zur Agrarwissenschaft und Veterinärmedizin.
Durch das Bremer Institut für Kanada- und Québec-Studien errichtete die Universität Bremen im Jahre 2012 eine Partnerschaft mit der Universität Guelph und vertieft diese seither über verschiedenste Kanäle.
mehrUniversité de Ngaoundéré
Mit der kamerunischen Universität in Ngaoundéré verbindet uns eine langjährige Kooperation, die von einem Alumnus initiiert wurde, der als Dozent zurück in sein Heimatland ging. Heute ist dieser Alumnus, Prof. Kolyang, an der Universität Maroua tätig und ebenfalls Research Ambassador der Universität Bremen. Die Université de Ngaoundéré hat ca. 30.000 Studierende und liegt im Norden des Landes.
Gemeinsame Forschung mit der Universität Ngaoundéré konzentriert sich in den Bio- und Umweltwissenschaften, in der Bienenforschung, den Kulturwissenschaften, der Logistik sowie in der Informatik. Regelmäßig absolvieren Kameruner Doktoranden einen Teil oder ihre gesamte Promotion in Bremen. Nach ihrer Rückkehr tragen sie zum Ausbau des Netzwerks und der Kooperation bei. Ausgehend von der Universität Ngaoundéré wächst schrittweise ein Kooperationsnetzwerk mit weiteren Universitäten in Kamerun, Nigeria und dem Tschad heran. Im Rahmen unserer Kooperation fördern wir die Universität Ngaoundéré darin, eine koordinierende Rolle zu übernehmen und ihre Erfahrungen an die neuen Partner im inner-afrikanischen Netzwerk weiterzugeben.
Gefördert durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) wurden in den vergangenen Jahren mehrere Projekte zum Aufbau von Masterstudiengängen in der Ökologie und in der Logistik sowie zur Konzeption eines Sprachenzentrums durchgeführt. Weitere Projektanträge sind in Planung.
Mahidol University, Thailand
Die Universität Bremen pflegt seit vielen Jahren im Schwerpunktbereich Medizininformatik eine enge Kooperation mit der Mahidol University in Thailand. Sie zählt zu den ältesten und besten des Landes. Sie ging 1943 aus der ersten Ärzteschule des Landes hervor und hieß zunächst „Universität der medizinischen Wissenschaft“. 1969 wurde sie zur Volluniversität ausgebaut. Ihr Hauptsitz liegt etwa 20 km westlich der Hauptstadt Bangkok. An der Mahidol University studieren rund 26.000 Studierenden.
Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit im Studierendenaustausch, in der Forschung, der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und der gemeinsamen Einwerbung von Fördergeldern wurde die erfolgreiche Kooperation im Februar 2021 durch die Unterzeichnung eines Strategischen Partnerschaftsvertrags gestärt. In Gedenken an den 2020 verstorbenen Bremer Wissenschaftler, der die Kooperation im Wesentlichen initiiert und mit großem Engagement vorangetrieben hat, haben beide Universitäten ein „Christian Freksa Scholarship“ ins Leben gerufen.
Das Christian Freksa Scholarship hat zum Ziel, den Austausch und die universitätsübergreifende Betreuung von Doktorandinnen und Doktoranden finanziell zu unterstützen.