Studienkontenmittel

Mit Beschluss Nr. 8171 des Akademischen Senats über die "Grundsätze zur Verwendung von Einnahmen aus Studiengebühren" wurden ab dem Sommersemester 2007 erstmals finanzielle Mittel zur Verbesserung der Studiensituation aus den Studienkontengebühren bereitgestellt. Am 14.07.2020 beschloss die Bremische Bürgerschaft das Außerkrafttreten des Bremischen Studienkontengesetzes zum 30.09.2020. Somit fand das Bremer Studienkontengesetz letztmalig Anwendung auf das Sommersemester 2020. Ab dem Wintersemester 2020/21 wurden die Langzeitstudiengebühren im Land Bremen abgeschafft und die Studienkontenmittel letztmalig über ein Antragsverfahren an fachbereichsübergreifende Projekte und für die Anschaffung lehrrelevanter Infrastruktur vergeben.

Durch Kompensationsleistungen der Senatorischen Behörde standen der Universität Bremen in den akademischen Jahren 2021/22, 2022/23 sowie 2023/24 glücklicherweise weiterhin finanzielle Mittel zur Überbrückung zur Verfügung. Mit dem Wegfall dieser durch das Land zur Verfügung gestellten Kompensationsmittel musste diese Form der Projektförderung zum 30.09.2024 endgültig eingestellt werden.

Verteilung der Mittel

Fünfzig Prozent der Einnahmen aus den Studiengebühren wurden den Fächern bemessen an der jeweiligen Zahl der Studierenden zur Verfügung gestellt und von den Fachbereichen dezentral verausgabt. Die anderen 50% flossen über ein jährliches zentrales Vergabeverfahren in fachbereichsübergreifende Themen und Maßnahmen sowie in die Finanzierung lehrrelevanter Infrastruktur. Studierende sollten dabei ausdrücklich entweder über ihre Interessenvertretungen oder auch als Einzelvertreter über den Einsatz der Studiengebühren mitentscheiden. Diese Art der Aufteilung wird für künftige Ausschreibungen beibehalten.

Verwendung der Studienkontenmittel

Die Einnahmen aus den Studiengebühren gemäß Studienkontengesetz wurden als Sondermittel für die Verbesserung von Studium und Lehre verwendet und zweckgebunden eingesetzt. Es galt das Prinzip „Geld folgt Studierenden“. In dem vom Akademischen Senat festgelegten Verfahren sollten gezielt Maßnahmen gefördert werden, die die Studiensituation möglichst vieler Studierender verbessern. Auch dieser Ansatz soll bei kommenden Vergaberunden beibehalten werden. Besondere Berücksichtigung finden dabei folgende Zielgruppen:

Zielgruppen
  • Studierende höherer Semester
  • Studienanfängerinnen und -anfänger
  • Studierende in der Abschlussphase
  • Internationale Studierende
  • Studierende mit Kind

Ausschreibung für das Studienjahr 2023/24

Die Ausschreibung wurde einmal jährlich im Mai über einen uniweiten Mailverteiler versandt. Die letztmalige Ausschreibung fand statt vom 02.05.-01.06.2023. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an den unten stehenden Kontakt oder an das Referat Lehre und Studium.

Geförderte Projekte im Hochschuljahr 2023/24

Von den für das Studienjahr 2023/24 eingereichten 31 Anträgen wurden 28 Projekte vollständig bewilligt:

  • 20 projektgebundene Anträge
  • 8 Anträge auf Mittel für lehrrelevante Infrastruktur.

Unten stehend sind einige Beispiele gelistet. Die vollständige Liste steht als Download zur Verfügung.

Bücherregal mit Wörterbüchern unterschiedlicher Sprachen

Das aus Einnahmen aus dem Studienkontengesetz finanzierte Tutorenprogramm des Sprachenzentrums existiert seit 2008 und ist seitdem zu einer bedeutenden Serviceeinrichtung gewachsen. Studierende können auf diese Weise außerhalb von Sprachkursen ein individualisiertes und fachbezogenes Sprachlernangebot wahrnehmen. Das Programm folgt fünf übergeordneten Leitgedanken:
Der Verbesserung der Studiensituation durch

  • die Flexibilisierung von Lernzeit und Lernumgebung bei gleichzeitiger Verpflichtung zu reflektiertem, ziel- und er­folgsorientiertem  Lernen,
  • die individuelle Lernberatung und tutorielle Begleitung durch studentische Tutor*innen, die dafür speziell ausgebildet werden,
  • die Einübung und produktive Anwendung von autonomen und zugleich kooperativen Lernformen,
  • die Orientierung an den handlungs- und kompetenzorientierten Prinzipien des Gemeinsamen Europäischen Re­ferenzrahmens für Sprachen (GER),
  • tutorielle sprachübergreifende Schreibberatung.

Die Angebote im Tutorenprogramm reichen von gezielter Schreibberatung für die Sprachen Englisch und Deutsch bis hin zu offenen Beratungszeiten im Selbstlernzentrum und werden sehr gut nachgefragt. Sie dienen dabei ausdrücklich der Entwicklung von Strategien des forschenden Lernens. Ein weiterer Fokus ist die Arbeit in mehrsprachigen Projektgruppen, die auf diese Weise das "Programm akademische Mehrsprachigkeit" (Rektorats-Beschluss Nr. 1048) ergänzt und die Studiensituation von Studierenden mit Migrationshintergrund verbessern soll.

Logo der Studierkerkstatt

Seit über 20 Jahren bietet die Studierwerkstatt im Rahmen der General Studies ein überfachliches Angebot zum Erhalt und Ausbau der Studierfähigkeit an. Zur Bereitstellung eines breiten inhaltlichen Angebots kooperiert die Studierwerkstatt mit externen Dozent:innen. Die Workshops finden als ein- und zweitägige Formate statt (online/Präsenzform/hybrid) und ermöglichen den Erwerb von 1 - 3 ECTS. Mit den Angeboten werden ungefähr 1.000 Studierende erreicht, in nahezu allen Veran­staltungen ist ein CP-Erwerb möglich.

Die durch die Seminare abgedeckten vier Inhaltsbereiche sind folgende:

  • Studienmethoden & Persönlichkeit
  • Kommunikation, Präsentation, Moderation, Diversität
  • Wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben
  • Peer Learning mit Vorbereitung zur Leitung von Tutorien.

Aufgrund der gestiegenen Nachfrage wird die Studierwerkstatt in Absprache mit der psychologischen Beratungsstelle künftig ebenfalls das Thema Umgang und Bewältigung von Prüfungsstress anbieten.

Es handelt sich dabei um ein sich über zwei Semester erstreckendes Creative Writing-Projekt für 25 Studierende aller Fachbereiche, die sich anhand eines Auswahlverfahrens (Einreichung eines Extracts) für das Projekt qualifizieren. In Zusammenarbeit mit dem renommierten (Drehbuch-)Autors Christoph Fromm soll ein Kurgeschichten-Sammelband erarbeitet werden, unter seiner Anleitung wird das Projekt über die gesamte Dauer individuell begleitet. Kreatives Schreiben ist im beruflichen Sektor von fächerübergreifender Bedeutung. Das Projekt fördert die kreativen Schreibfertigkeiten der Studierenden (im Gegensatz zu den textwissenschaftlichen Inhalten) und hat durch die anschließende Veröffentlichung eine nachhaltige Sichtbarkeit über den Buchhandel. Eine eigene Veröffentlichung ist für die ausgewählten Studierenden zudem ein bedeutendes Alleinstellungsmerkmal für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben. Der entstandene Band soll anschließend über den Buch- und Onlinehandel in den Verkauf gehen.

Logo Campus EULe

Seit nunmehr 13 Jahren trägt der Blog „Euer Uni-Leben“ mit seinen digitalen Angeboten zur Belebung der Universitätskultur und des Diskurses innerhalb der Studierendenschaft bei. Eine studentische Redaktionsgruppe aus 4-5 Studierenden betreibt selbstständig und eigenverantwortlich Informationsaustausch und Kommunikationsförderung mit dem Ziel, Studierende zu animieren, sich in das Geschehen auf dem Campus einzumischen und sich zu äußern. Dazu gehören u.a. Videos, Podcasts sowie Postings in den sozialen Medien und die Durchführung von Infoständen in den O-Wochen. Die Beiträge sollen das Verständnis für die Diversität an der Uni Bremen fördern, den Studieneinstieg begleiten und Unsicherheiten nehmen.

Die analoge Fotografie erfährt zurzeit ein Revival. Das analoge Fotolabor der Universität Bremen ist für die künstlerische und akademische Ausbildung von großem Wert, die Verknüpfung der analogen mit der digitalen Fotografie fördert ein zeitgemäßes forschendes Lernen, auch hinsichtlich des Themas Mediengeschichte. Für eine zeitgemäße Nutzung des Labors ist der Ausbau der Lehr- und Lerninfrastruktur erforderlich, der Wartungsrückstand des Labors soll aufgehoben und durch eine digitale Schnittstelle modernisiert werden. Einige Geräte sind stark abgenutzt und müssen ersetzt angeschafft werden. Das Fotolabor erhält zudem zunehmend Anfragen aus anderen Fachbereichen, z.B. aus den naturwissenschaftlichen Fächern und von anderen Studierenden zwecks Erlernens von Entwicklungstechniken, und wäre somit fachbereichsübergreifend nutzbar. Für Schüler:innen ist es außerdem im Rahmen des Zukunftstages und der Sommerakademie geöffnet. Das Workshopangebot könnte entsprechend ausgebaut werden, um im Rahmen der General Studies mehr fachbereichsübergreifende Seminare anzubieten („Woche der offenen Ateliers").

Kontakt

Sylvia Beckhusen

Referat Lehre und Studium

Gebäude/Raum: VWG 0290
Telefon: +49-421-218-60353
E-Mail: sylvia.beckhusenprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de