Nr. 055 / 8. Februar 2012 MM
Eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Sportwissenschaft hat Dr. Andrea Schmidt von der Universität Bremen erhalten: Beim bundesweiten Wettbewerb „Publikationspreis Sportwissenschaftlicher Nachwuchs“ belegte sie mit ihrer Dissertation den ersten Platz. Zusammen mit den beiden zweit- und drittplatzierten Preisträgern nahm sie die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung auf dem 20. Hochschultag in Halle (Saale) entgegen. In der Laudatio wurde besonders Andrea Schmidts kreative und innovative Forschung hervorgehoben.
In ihrer Doktorarbeit hat Andrea Schmidt die Bewegungsabläufe des „Basketball-Freiwurfs“ mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Methoden zunächst sehr detailliert und umfangreich analysiert, um anschließend die individuellen Bewegungsstrukturen herauszuarbeiten. Dabei arbeitete sie mit speziellen Methoden aus der Informatik zur Datenreduktion beziehungsweise „Mustererkennung“ nachgebildeter neuronaler Netze des menschlichen Gehirns. Ihre Ergebnisse könnten in Zukunft zum Beispiel für den Spitzensport von Bedeutung sein: Denn sie ermöglichen es, die Funktionalität der Bewegungsabläufe der Athleten noch individueller zu analysieren und dementsprechend gezielt zu trainieren. Andrea Schmidts Dissertation mit dem Titel „Bewegungsmustererkennung anhand des Basketball-Freiwurfes“ wurde von Professorin Monika Fikus (Universität Bremen) und Professor Jürgen Perl (Universität Mainz) betreut.
Zur Person:
Seit 2005 arbeitete die Nachwuchswissenschaftlerin als Lehrbeauftragte und Lehrkraft für besondere Aufgaben (LfbA) im Institut für Sportwissenschaft der Universität Bremen. 2009 schloss sie ihre Dissertation mit dem Prädikat „summa cum laude“ ab. Von 2009 bis 2011 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Deutschen Sporthochschule Köln in einem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt zur Taktikanalyse mit künstlichen neuronalen Netzen (KNN) bei Professor Daniel Memmert am Institut für Kognitions- und Sportspielforschung tätig. Seit dem 1. April 2011 ist sie Universitätslektorin im Institut für Sportwissenschaft an der Universität Bremen.
In ihrer Habilitation beschäftigt sich Andrea Schmidt jetzt mit der hochkomplexen Bewegung des Golfabschlags. Ziel ist es dabei, Analysemethoden zu entwickeln, die mit Mitteln aus der Informatik weitgehend automatisiert werden können. Ihre Ergebnisse wären sowohl für den Spitzensport als auch zur Dokumentation und Simulation von Rehabilitationsverläufen bedeutend – zum Beispiel bei Schlaganfallpatienten. Bei dieser Forschung kooperiert sie mit Professor Jürgen Perl (Universität Mainz), Dr. Ulrich Meseck (Universität Bremen) und Professor Daniel Memmert (Deutsche Sporthochschule Köln).
Zum Wettbewerb:
Den Wettbewerb „Publikationspreis Sportwissenschaftlicher Nachwuchs“ organisiert die „Deutsche Vereinigung für Sportwissenschaft“ (dvs) gemeinsam mit dem „Verein zur Förderung des sportwissenschaftlichen Nachwuchses". Dabei nehmen automatisch alle Arbeiten von jungen Forscherinnen und Forschern teil, die in der Schriftenreihe „Forum Sportwissenschaft" des Vereins innerhalb der dvs-Schriftenreihe erscheinen.
Informationen im Internet unter www.sportwissenschaft.de/index.php?id=publikationspreis2011
Achtung Redaktionen: Ein Foto der Preisträgerin gibt es bei der Uni-Pressestelle. Kontakt unter Telefon: 0421 218-60150 oder E-Mail: presseprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de .
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Institut für Sportwissenschaft
Dr. Andrea Schmidt
Telefon: 0421 218-67890
E-Mail: schmidtaprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.spowi.uni-bremen.de/aktuelles.html