Nr. 400 / 19. November 2014 SC
Seit der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim stehen die Beziehungen Deutschlands und der Europäischen Union zu Russland auf dem Prüfstand. Trotz der Anfang September geschlossenen Minsker Vereinbarung erkennt Russland die Wahlen in den von prorussischen Separatisten kontrollierten ukrainischen Konfliktgebieten Luhansk und Donezk als legitim an, was das Verhältnis weiter belastet. Nicht zuletzt die jüngsten Äußerungen der deutschen Bundeskanzlerin belegen, wie angespannt die Situation ist.
Die wirtschaftlichen Sanktionen, mit welchen die EU auf die anhaltende Destabilisierung der Ukraine durch Russland reagiert, zeigen erste Wirkung. Die russische Ölförderung wurde deutlich gehemmt, der Rubel hat ein Rekordtief erreicht. Alleine die deutschen Exporte nach Russland sind im August dieses Jahres im Vergleich zum Vormonat um 26,3% eingebrochen. Das Vertrauen in Russland ist erschüttert. Was kann Deutschland, was Europa angesichts dieser schwerwiegenden Krise tun? Wie kann der Frieden langfristig gesichert werden? Welche Perspektiven gibt es für die russisch-europäischen Beziehungen? Diese und weitere Fragen diskutiert der deutsche Botschafter in Russland Rüdiger Freiherr von Fritsch und Dr. Heiko Pleines von der Forschungsstelle Osteuropa am Montag, den 24. November 2014 um 18 Uhr im Haus der Wissenschaft (Sandstr. 4/5). Die Veranstaltung wird von Professorin Susanne Schattenberg (Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa) moderiert. Der Eintritt zur öffentlichen Veranstaltung ist frei.
Podiumsdiskussion:
Russland, Deutschland und Europa – wie weiter?
Rüdiger Freiherr von Fritsch, 1953 geboren, trat 1984 nach seinem Studium der Geschichte und Germanistik ins Auswärtige Amt ein. Nach Posten in Polen, Nairobi, Brüssel und verschiedenen Positionen im Inland ist er seit 2014 Botschafter in Moskau.
Dr. Heiko Pleines ist Russlandexperte und Leiter des Arbeitsbereichs „Politik und Wirtschaft“ der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen.
Prof.Dr. Susanne Schattenberg ist Direktorin der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen (Moderation).
Die Veranstaltung wird vom Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Kooperation mit der Forschungsstelle Osteuropa und dem Haus der Wissenschaft Bremen ausgerichtet. „Außenpolitik live – Diplomaten im Dialog“ ist eine Veranstaltungsreihe des ifa und des Auswärtigen Amts.
Über das Institut für Auslandsbeziehungen
Das ifa engagiert sich weltweit für ein friedliches und bereicherndes Zusammenleben von Menschen und Kulturen. Es fördert den Kunst- und Kulturaustausch in Ausstellungs-, Dialog- und Konferenzprogrammen. Als Kompetenzzentrum der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik vernetzt es Zivilgesellschaft, kulturelle Praxis, Kunst, Medien und Wissenschaft. Es initiiert, moderiert und dokumentiert Diskussionen zu internationalen Kulturbeziehungen. Das ifa ist weltweit vernetzt und setzt auf langfristige, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Es wird gefördert vom Auswärtigen Amt, dem Land Baden-Württemberg und der Landeshauptstadt Stuttgart.
Über die Forschungsstelle Osteuropa
Die Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen ist auf die interdisziplinäre Erforschung der Länder des östlichen Europas in Zeitgeschichte und Gegenwart spezialisiert. Im Mittelpunkt stehen dabei „Dissens und Konsens“ im Spannungsfeld zwischen Opposition, Zivilgesellschaft und Staat. Die Forschungsstelle besitzt ein einzigartiges Archiv zur Opposition im ehemaligen Ostblock; über aktuelle Entwicklungen informiert sie mit den online-Länder-Analysen (www.laender-analysen.de ).
Pressekontakt:
Carola Wichert, ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), Tel. 0711.2225.105, Fax 0711.2264.346, presseprotect me ?!ifaprotect me ?!.de , www.ifa.de
Informationen zu „Außenpolitik live“:
Dr. Odila Triebel, ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), Tel. 0711.2225.146, triebelprotect me ?!ifaprotect me ?!.de