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Nobelpreisträger zu Gast an der Uni Bremen

Nobelpreisträger sind keine alltäglichen Gäste. Daher ist die Universität Bremen stolz, am Freitag, 25. Juli 2014 Professor Harald zur Hausen begrüßen zu dürfen. Zur Hausen entdeckte, dass humane Papillomviren (Warzenviren) eine Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs spielen. Dafür wurde ihm 2008 der Nobelpreis für Physiologie und Medizin zuerkannt. Aus Anlass der Pensionierung von Professorin Angelika Vallbracht – seit 1990 Leiterin des Instituts für Virologie der Uni Bremen – hält der renommierte Medizinforscher einen öffentlichen Festvortrag. Thema: „Mechanismen der virusbedingten Krebsentstehung“.

Professor zur Hausens wissenschaftliche Arbeit befasst sich mit virusbedingten Krebserkrankungen des Menschen. Krebs entsteht, wenn in einer einzelnen Zelle mehrere Kontrollsysteme, die Wachstum und Teilungsfähigkeit der Zelle regulieren, beschädigt sind und sich diese Zelle daraufhin unkontrolliert vermehrt. Manche Viren können das Wachstum von Zellen fördern, da sie als intrazelluläre Parasiten von wachsenden Zellen, die für Viren besonders „nährstoffreich“ sind, profitieren. Mit dieser Fähigkeit sind sie unter bestimmten Umständen in der Lage, zur Krebsentstehung beizutragen. In seinem Vortrag beschäftigt sich der Gast mit den dabei zugrundeliegenden, molekularen Mechanismen. Die Hypothese, dass humane Papillomviren eine Rolle bei der Entstehung von Gebärmutterhalskrebs spielten, publizierte er bereits 1976. Aus dem Verdacht wurde bald experimentell untermauerte wissenschaftliche Gewissheit. Anfang der 1980er Jahre konnte er mit seiner Arbeitsgruppe erstmals die Typen HPV 16 und HPV 18 des humanen Papillomvirus aus an Gebärmutterhalskrebs erkranktem Gewebe isolieren. Die Entdeckung des Auslösers der bei Frauen dritthäufigsten Krebserkrankung eröffnete völlig neue Perspektiven der Vorbeugung und Behandlung und führte letztlich zur Entwicklung von HPV-Impfstoffen, die seit 2006 verfügbar sind.

Zur Hausens Arbeiten führten zu verbesserten Methoden, mit denen sich das individuelle Krebsrisiko bei Frauen vorhersagen lässt. Unter der Leitung von Harald zur Hausen hat das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Heidelberg seine Zusammenarbeit mit Universitätskliniken ausgeweitet und dadurch die Verbindung zwischen Grundlagenforschung und klinischer Praxis gestärkt. Das DKFZ ist die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland; es arbeitet mit zahlreichen internationalen Partnereinrichtungen zusammen.

Zur Person:

Harald zur Hausen studierte Medizin an den Universitäten Bonn, Hamburg und Düsseldorf, wo er auch promovierte. Er arbeitete als Postdoc am Institut für Hygiene und Mikrobiologie in Düsseldorf, als Assistant Professor of Virology am Children's Hospital in Philadelphia und war Oberassistent am Institut für Virologie der Universität Würzburg. 1972 leitete Harald zur Hausen das Institut für Virologie an der Universität Erlangen-Nürnberg. 1977 wurde er auf den Lehrstuhl für Virologie an die Universität Freiburg berufen. Von 1983 bis 2003 war er Vorsitzender und wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg. Der 78-Jährige ist Träger zahlreicher nationaler und internationaler Preise, darunter der Robert-Koch-Preis, der Paul Ehrlich und Ludwig Darmstätter-Preis, der Jung-Preis, der Charles S. Mott-Preis der General Motors Cancer Foundation, der William B. Coley Award for Distiguished Research in Basic Immunology des Cancer Research Institute, der Prince Mahidol-Award und der Warren Alpert-Prize der Universität Harvard sowie der Nobelpreis für Medizin.

Der öffentliche Festvortrag findet am Freitag, 25. Juli 2014, um 11.30 Uhr im Großen Hörsaal des Gebäudes NW2 (C-Block, Raum C 0290), Eingang Leobener Straße, statt.

Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Biologie/ Chemie
Institut für Virologie
Prof.Dr. Andreas Dotzauer
Tel.: +49 421 218 63396
dotzauerprotect me ?!uni-bremenprotect me ?!.de
www.virologie.uni-bremen.de

Nobelpreisträger Prof. zur Hausen hält an der Uni Bremen einen öffentlichen Festvortrag zur virusbedingten Krebsentstehung.