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University of South Florida verleiht Professor Gessler die Ehrendoktorwürde

Für seine international vernetzte wissenschaftliche Arbeit in der Beruflichen Bildung und Weiterbildung hat Professor Michael Gessler eine hohe Auszeichnung erhalten. Die University of South Florida hat ihm jetzt die Ehrendoktorwürde verliehen. Der Wissenschaftler forscht und lehrt an der…

Die University of South Florida ist eine große Universität mit 47.000 Studierenden und mehr als 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Tampa. Sie gehört zu den zehn größten staatlichen Hochschulen in den USA und belegt bei Rankings regelmäßig Spitzenpositionen. Professor Gessler ist heute noch überwältigt von der glanzvollen Feierstunde, in der er zum Ehrendoktor gekürt wurde. „Es war die Abschlussfeier der Absolventinnen und Absolventen, 10.000 Uniangehörige und Gäste füllten die riesige Halle“, sagt er. Er wurde im traditionellen Talar mit Doktorhut auf das Podium gerufen und erhielt eine Schärpe als Zeichen seiner neuen Würde.

Gratulation der Konrektorin

„Wir gratulieren unserem Kollegen für diese außerordentlich ehrenvolle Auszeichnung der angesehenen University of South Florida. Er führt forschungsbasiert Bildung und Arbeitswelt in internationaler Vernetzung mit starken Partnern zusammen. Damit trägt er erheblich zum zeitgemäßen Transfer zwischen universitärer Forschung und Lehre und der globalisierten Gesellschaft bei", freut sich die Konrektorin für Internationalität und Diversität der Universität Bremen, Professorin Yasemin Karakaşoĝlu.

Regelmäßig Gäste aus Tampa in Bremen

Gessler engagiert sich weltweit für sein Fach. Er ist Vorsitzender des internationalen Forschungsnetzwerks für Berufliche Bildung und im Vorstand des europäischen Netzwerks in diesem Bereich. Seit 2010 hat er regelmäßig Promovierende aus Tampa an der Universität Bremen zu Gast. Im Kurs „Career and Workforce-Education“ (Berufswahlentwicklung und Ausbildung der Arbeitskräfte) machen sie sich mit den Stärken des Berufsbildungssystems in Deutschland, des so genannten Dualen Systems, vertraut. „Deutschland ist da eine Hausnummer“, sagt der Gastgeber. Die Gruppe der Nachwuchswissenschaftler aus Florida vergleiche das deutsche Berufsbildungs- und Weiterbildungssystem mit den amerikanischen Strukturen.

Kompetenzorientierte Ausbildung

Während dieser Zeit ist Professor Gessler als eine Art Botschafter unterwegs. Er besucht mit den amerikanischen Gästen Berufsbildende Schulen wie das TBZ Bremen-Mitte, ortsansässige Betriebe und ihre Ausbildungswerkstätten wie bei AcelorMittal, Mercedes oder Airbus. „Große Bewunderung gibt es immer für die gut ausgestatteten Maschinenparks in den Werkstätten, an denen die Auszubildenden unter echten Bedingungen die praktischen Anforderungen ihres künftigen Berufes erlernen“, sagt er. Aber auch die kompetenzorientierten, zwischen Schulen und Firmen abgestimmten Lehrpläne, beeindruckten die amerikanischen Doktoranden.

Vorlesungen in Florida geplant

Seit 2014 ist der Professor für Berufsbildung Herausgeber des Open-Access-Journals „International Journal for Research in Vocational Education and Training“. Die Universität Bremen, die University of South Florida und drei weitere Universitäten in England, den Niederlanden und Australien beteiligen sich daran. Die Forschungsplattform um Kontinente wie Afrika, Asien und Süd-Amerika zu erweitern, ist sein Ziel. Aktuell beschäftigt sich der Wissenschaftler mit dem Transfer in der Berufsausbildung deutscher Unternehmen im Ausland. Bald wird er nach China reisen, wo sich in zwei Industrieparks in der Nähe von Shanghai mehr als 300 deutsche Firmen angesiedelt haben. Wie bilden diese aus, nach deutschem oder chinesischem Vorbild? Das ist eine Frage, die Professor Gessler umtreibt. Ergebnisse dieser Systemvergleiche wird er dann auch in Lehrveranstaltungen in Tampa vortragen.

Mann und Frau in Talaren lächeln in die Kamera
Bei der Verleihung in Tampa: Professor Dr. Michael Gessler mit der Präsidentin der University of South Florida, Dr. Judy Genshaft.