Woran arbeitet das Rektorat gerade? Darüber gab Kurosch Rezwan, Konrektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Auskunft. „Wir schreiben das Zukunftskonzept 2 in Fortsetzung der Exzellenzinitiative ab 2017“, sagte er. Im Mittelpunkt solle die Kooperation als besonderes Merkmal der Universität Bremen stehen. „Jede fünfte Professur ist eine Kooperationsprofessur“, unterstrich der Konrektor. Es ginge nicht nur um Partner von außen, sondern auch um Kooperationen innerhalb der Universität. „Sharing ideas, sharing ressources“, will heißen, verbesserter Austausch und gemeinsame Nutzung der mitunter knappen Ressourcen. Der „ZUK 2“, wie Rezwan ihn abkürzte, solle nicht nur forschungsfokussiert sein, sondern auch Lehre und Infrastruktur stärker in den Blick nehmen. Derzeit werden Dekane und forschungsaktive Kolleginnen und Kollegen um Rat gefragt, um die Wissenschaftsschwerpunkte fortzuschreiben. „Schreiben Sie mir eine E-Mail, wenn Sie Anregungen haben“, forderte Rezwan seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf. „Ich werde alle lesen.“
Flächendeckende Qualität
Dass es bei den Zukunftsplänen vor allem auch um Qualitätssicherung in Lehre und Forschung geht, machte Thomas Hoffmeister, Konrektor für Lehre und Studium, mit der Erläuterung des Begriffs „Systemakkreditierung“ deutlich. Dabei werden von Gutachtern nicht einzelne Studiengänge beurteilt, sondern gleich die ganze Universität. „Wir wollen ein flächendeckendes Qualitätsmanagement für die gesamte Uni etablieren“, beschrieb er die Herausforderung. Die Zulassung dafür läge seit April vor, mit der ersten Begehung sei 2016 zu rechnen. Als herausragendes Beispiel lobte Hoffmeister die „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“, für die das Team um die Leiterin des Zentrums für Lehrerbildung, Professorin Sabine Doff, einen Antrag erarbeitet habe, der – wenn positiv beschieden – drei Millionen Euro für die Uni bringen könne. „Im Kern geht es in der Lehrerbildung um die bessere Verknüpfung von fachlicher Disziplin, Fachdidaktik und Erziehungswissenschaften“, sagte Hoffmeister.
Ziel: „Inklusive Universität“
Sie arbeite an der Vielfalt der Universität, unterstrich Yasemin Karakaşoğlu, Konrektorin für Internationalität und Diversität. Wichtige Aspekte seien dabei Genderfragen und Inklusion. Das Ziel sei die „inklusive Universität“, in der jede und jeder chancengerecht seinen Platz finde. Und, ganz praktisch fuhr sie fort: „Wir haben auf dem Campus noch keine mehrsprachige Beschilderung, das soll sich ändern. Wir wollen aber nicht nur Deutsch und Englisch verwenden.“
Dunkelräume werden freundlich
Nach dem Blick auf die Strategie und zukünftige Ausrichtung der Universität ging es um ganz praktische Fragen. Und die sind das Alltagsgeschäft von Kanzler Martin Mehrtens. 2,6 Millionen Euro habe die Uni außerhalb ihres Haushaltsplanes auftreiben können. Dafür seien „Dunkelräume“ im Keller des GW2 in akzeptable Studienräume umgewandelt, Medientechnik installiert und ein neues Exkursionsfahrzeug angeschafft worden. Auch im NW1 werden Räume saniert, die Barrierefreiheit an anderen Stellen verbessert. Und der Haushalt? Mit Einsparungen und 1,7 zusätzlichen Millionen aus dem Bafög-Topf schreite die Konsolidierung voran, sagte der Kanzler. „Wir schieben aber immer noch ein Minus von acht Millionen Euro pro Jahr vor uns her.“
Kulturcafé: Rektorat sucht nach Lösungen
Ganz praktisch ging es in der Fragerunde weiter: Fehlende Essensversorgung an der Grazer Straße, Räumung des Kulturcafés Souterrain im Foyer des Theatersaals, fehlende Verlängerung von Drittmittel-Stellen im Mittelbau, die durch Mutterschutz unterbrochen wurden. Alles in allem zeigten sich Kanzler und Rektorat wohl informiert und konnten ihre Bemühungen um Lösungen deutlich machen.