Judith Hauck ist Meeresbiogeochemikerin und fokussiert sich auf die Erforschung des Kohlenstoffkreislaufs in den Ozeanen, insbesondere in den Polarregionen. Sie und ihr Team entwickeln biogeochemische Modelle, um die Aufnahme und Speicherung von Kohlenstoff in den Ozeanen zu simulieren und besser zu verstehen, wie physikalische und biologische Prozesse diese beeinflussen. Ein besonderes Augenmerk legt sie dabei auf Rückkopplungsschleifen im Kohlenstoffkreislauf und darauf, wie sich dieser unter verschiedenen Klimabedingungen und menschlichen Emissionspfaden verändert. Für den Bericht des Global Carbon Projects (GCP) koordiniert die Forscherin die Abschätzung der Kohlenstoffsenke im Ozean.
Hauck, die bereits 2012 an der Universität Bremen promovierte, kehrt mit einem klaren Ziel zurück: „Ich freue mich darauf, langfristig eine Gruppe zur Modellierung der biogeochemischen Kreisläufe im polaren Ozean etablieren zu können“, erklärt sie. Sie sei besonders fasziniert vom Südpolarmeer, das, obwohl geografisch weit entfernt, einen direkten Einfluss auf unser Klima habe. Ihr besonderes Interesse gelte der Frage, wie viel der vom Menschen verursachten CO₂-Emissionen dort aufgenommen und gespeichert werde. In ihrer neuen Position sieht sie auch große Chancen für interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Die Region Bremen/Bremerhaven bietet hervorragende Bedingungen für die Meeres-, Klima- und Polarforschung“, betont sie. Besonders hebt sie die engen Kooperationen mit Meeresbiolog:innen und Klimamodellierer:innen hervor, die für ihre Forschung von unschätzbarem Wert seien.
Judith Hauck studierte Meeresumweltwissenschaften in Oldenburg (2003-2008) und promovierte 2012 an der Universität Bremen und am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung AWI. Während ihrer Karriere studierte sie in Las Palmas de Gran Canaria und absolvierte Forschungsaufenthalte in Norwegen, den USA, der Schweiz und Australien. Seit 2018 leitet sie eine Helmholtz-Nachwuchsgruppe zum Thema Marine Carbon and Ecosystem Feedbacks in the Earth System. Im Jahr 2022 erhielt sie einen ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrats zur Erforschung des Kohlenstoffkreislaufs im Ozean nach dem Emissionsmaximum. Hauck ist stellvertretende Sektionsleiterin der Sektion Marine Biogeowissenschaften am Alfred-Wegener-Instituts.