Die Medien- und Kommunikationsforschung ist traditionell gegenwartsorientiert und fragt oft: Was sind die Folgen jedes „neuen“ Mediums? Wie wirken sich die digitalen Medien und ihre Infrastrukturen auf zeitgenössische Kulturen und Gesellschaften aus? Mit dieser Konferenz wollen wir jedoch einen Perspektivwechsel vollziehen – von der Analyse der gegenwärtigen Auswirkungen hin zu einem Ausblick auf die zukünftigen Möglichkeiten. Was können wir aus der aktuellen Mediatisierung und Datafizierung der Gesellschaft lernen, um uns mögliche Zukünfte vorzustellen? Welche Rolle könnten Mediendiskurse, -technologien und -praktiken bei aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Veränderungen spielen? Mit diesen grundlegenden Fragen ist die Konferenz breit in den Bereichen Medien-, Kommunikations- und Informationsforschung angesiedelt. Zu den Themen gehören unter anderem: die Rolle von Mediendiskursen, -technologien und -praktiken bei der Darstellung und Gestaltung der Zukunft; die Bedeutung von Medienpolitik und -governance bei der Gestaltung einer besseren Zukunft; jüngste technologische Entwicklungen wie kommunikative KI und ihre potenzielle Rolle für künftige Medienumgebungen; die Art und Weise, wie unsere Erzählungen über die Vergangenheit, die Mediengeschichte und die Archäologie unsere Vorstellungen von der Zukunft prägen; digitale Spiele und neu entstehende Unterhaltungsformen; künftige medienbezogene Herausforderungen für die künftige Nachhaltigkeit und Lebensqualität; und Methoden in der Medien- und Kommunikationsforschung, die sich mit neuen medienbezogenen Entwicklungen aus einer zukunftsorientierten Perspektive befassen. Mit Diskussionsthemen wie diesen geht es bei der internationalen Jubiläumstagung des ZeMKI im 20. Jahr seines Bestehens nicht um spekulative Prognosen, sondern um die Grundlagen der Medien- und Kommunikationsforschung. Wir wollen langfristige Trends, die sich aus dem heutigen Medienwandel ergeben, erkunden und über unsere Zukunftsvisionen nachdenken.

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