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MARUM stellt neues Bohrgerät vor

Kürzlich wurde das neue Meeresboden-Bohrgerät MARUM-MeBo200 des Bremer Zentrums für Marine Umweltwissenschaften der Öffentlichkeit vorgestellt. Vier Jahre lang hatte die Entwicklungs- und Bauphase gedauert. Wissenschaftlich und technisch erprobt wird das Hightech-Instrument in der zweiten Oktoberhälfte dieses Jahres auf einer Fahrt mit dem neuen Forschungsschiff SONNE. Das gut acht Millionen Euro teure System wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert.

Mit dem rund zehn Tonnen schweren MARUM-MeBo200 steht jetzt ein ferngesteuertes Bohrgerät zur Verfügung, das sich von größeren Forschungsschiffen einsetzen lässt. Das weltweit einzigartige mobile Bohrgerät ist für den Einsatz in Wassertiefen von bis zu 2.700 Meter ausgelegt. Der sechs Meter hohen Bohrturm kann am Meeresgrund bis zu 200 Meter lange Kerne von Lockersedimenten und Festgesteinen erbohren kann.

„Wir hatten bereits ab 2005 ein Vorgängermodell entwickelt, das 70 Meter tief bohren kann“, sagt der frühere Direktor des MARUM, Prof. Gerold Wefer. Die neuen Kerne können nun beispielsweise Aufschluss auf länger zurückliegende Abschnitte der Klima- und Umweltgeschichte geben und helfen, die Ursache für Tsunamis besser zu verstehen.

„Mit dem neuen Bohrsystem bauen wir die weltweite Spitzenstellung Bremens, aber auch Deutschlands in der Tiefseetechnologie weiter aus“, betont Prof. Michael Schulz. Der Direktor des MARUM verweist darauf, dass auf internationaler Ebene, etwa im Rahmen des weltweiten International Ocean Discovery Program IODP, bereits intensiv über Einsätze des Bremer Bohrgeräts diskutiert wird. Zwar müssen Bohrgerät und Gestänge, Winde, Steuerungs- und Aussetzeinheit, Hydraulik und Stromversorgung in sieben Containern zu den Ausgangshäfen der Expeditionen verschickt werden. „Dennoch bietet MARUM-MeBo200 die Möglichkeit, deutlich kostengünstiger als mit Bohrschiffen wertvolle Proben aus der Tiefsee zu gewinnen“, sagt Michael Schulz.

Eine ausführliche Pressemitteilung finden Sie hier.

Weitere Informationen / Interviewanfragen / Bildmaterial:
Albert Gerdes
MARUM-Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 421 218-65540
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