Schefold wird für seine herausragenden Verdienste und sein vielfältiges Engagement geehrt. Für Bovenschulte war es eine Ordensverleihung im besonders vertrauten Rahmen: Schefold war nicht nur sein juristischer Lehrer, sondern auch sein Doktorvater. „Die Freude ist riesig, wenn ich auch mit der Entscheidung nichts zu tun hatte – die lag allein beim Bundespräsidenten“, freute sich der Bremer Bürgermeister.
Schefold lehrte von 1980 bis zu seiner Emeritierung 2001 an der Universität Bremen. Zuvor hatte er nach Studienaufenthalten in Basel, Berlin und Rom am Fachbereich Rechtswissenschaften der Freien Universität Berlin gelehrt. Hinzu kommen Gastprofessuren unter anderem in Rom und Paris. Seine Spezialgebiete sind das Verfassungsrecht, das Verwaltungs- und Kommunalrecht, die Verfassungsgeschichte sowie das italienische Recht.
Überragender Beitrag zum demokratischen Verfassungsrecht
„Sein Gesamtwerk an Schriften und Veröffentlichungen leistet einen überragenden Beitrag zum demokratischen Verfassungsrecht der Bundesrepublik Deutschland“, heißt es in der Begründung des Bundespräsidialamtes.
Im universitären Bereich machte Schefold sich dafür stark, beim Übergang von der bis 1982 an der Universität Bremen betriebenen progressiven „einstufigen Juristenausbildung“ auf den bundesweit üblichen „zweistufigen“ Weg fortschrittliche Elemente aus der Bremer Lehre auch im neuen System zu integrieren. Inhaltlich war er auch stets in engem wissenschaftlichem Kontakt zum Bremer Verfassungsrecht und Mitglied in etlichen juristischen Fachgesellschaften.
„Dian Schefold ist ein herausragender Jurist“
„Dian Schefold ist ein herausragender Jurist“, sagte Bürgermeister Bovenschulte bei der Verleihung. „Das allein reicht aber nicht. Für diese Auszeichnung muss man sich schon für eine ganz lange Zeit und in der Breite über das normale Maß hinausgehend für das Gemeinwohl eingesetzt haben.“ Bei Schefold seien das die Verdienste um die Bewahrung der Demokratie, die europäische Integration und Verständigung und die Eigenstaatlichkeit des Landes Bremen. Als Schweizer sei Schefold die Sympathie für die Stadtstaatlichkeit quasi in die Wiege gelegt – er habe in Basel, Berlin und Bremen gelebt und gewirkt und schließlich mit viel persönlichem Einsatz und Zähigkeit dafür gesorgt, dass viele gute Ansätze aus der früheren einstufigen Juristenausbildung in die dann eingeführte zweistufige hinübergerettet wurden.“
Auch Justizsenatorin Dr. Claudia Schilling fand lobende Worte für den Hochschullehrer: „Professor Schefold hat diese Auszeichnung nicht nur verdient – er hat sich buchstäblich verdient gemacht: Als unbeirrbarer Europäer, als unbeirrbarer Streiter für die Selbstständigkeit unseres Bundeslandes und vor allem auch als Professor für Öffentliches Recht an der Universität Bremen. Forschung und Lehre waren dort für ihn nie ein Gegensatz, sondern gleich bedeutsame Teile seiner Arbeit, die sich durchaus bis ins Private erstreckte.“