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Protest und Diskurs im AS

Im Mittelpunkt der heutigen Sitzung des Akademischen Senats (AS) der Universität Bremen stand der Besuch der Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Professorin Eva Quante-Brandt. Schwerpunktthemen waren: das Gutachten des Wissenschaftsrates und die bevorstehende Stellenkürzung und damit einhergehend eine Diskussion zur Grundfinanzierung der Uni Bremen.

„Das Gutachten des Wissenschaftsrates bestätigt, dass Bremen eine leistungs- und forschungsstarke aber auch förderungswürdige Uni zu bieten hat“, so Quante-Brandt. „Dennoch zeigt der Wissenschaftsrat auch, dass z. B. die Geisteswissenschaften gestärkt und eine fokussierte Schwerpunktsetzung durchgeführt werden muss.“ Ganz klar stellt das Gutachten aber auch die Unterfinanzierung der Uni Bremen als Ursache für viele Schwachstellen heraus.

In seiner Stellungnahme zum Gutachten des Wissenschaftsrates hatte Uni-Rektor, Professor Bernd Scholz-Reiter betont, dass die Grundfinanzierung signifikant verbessert werden müsse. Nur so könne eine langfristige Planungssicherheit gewährleistet werden. Auf Grundlage des Gutachtens gelte es, eine gezielte und ehrliche Stärken-Schwächen-Analyse durchzuführen, wobei sich Quante-Brandt konkret für den Erhalt der Studienplatzzahl aussprach. Es sei auch nach 2018 im Interesse der Senatorin, eine gleichbleibende Studierendenzahl in Bremen zu halten.

Der friedliche Protest der Studierenden formierte sich in der Diskussion über die bevorstehenden Stellenkürzungen. Quante-Brandt erläuterte, dass diese Stellen im Hochschulentwicklungsplan V (HEP V) nicht ausfinanziert seien und das lange bekannt sei.

Kritik an Ausstattung und Lob für Studierende

Die schlechte Ausstattung der Uni kritisierte auch Scholz-Reiter: „Besonders im Vergleich zu anderen Bundesländern sind wir hier schlecht aufgestellt. Nur mit einer gesicherten Grundfinanzierung sind die Qualität der Lehre zu verbessern und nötige Baubausanierungen umzusetzen.“ Scholz-Reiter lobte den Verlauf der Protestwoche, die von Studierenden und Angehörigen der Uni veranstaltet wurde. „Es ist sehr wichtig, dass die Politik die Meinung von verschiedenen Seiten hört. Kreativer Protest von allen Seiten, wie er letzte Woche umgesetzt wurde, ist oft am wirkungsvollsten.“

Prof. Eva Quante-Brandt, Senatorin für Bildung und Wissenschaft, sieht die Uni Bremen auf einem guten Weg - mit Bedarf zur Nachbesserung.
Friedlicher und kreativer Protest der Studierenden begleitete die AS-Sitzung.