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Bremer Universitäts-Gespräche zu Ungleichheit und Populismus

Am 15. und 16. November 2018 finden zum 31. Mal die Bremer Universitäts-Gespräche statt. „Liberale Demokratien unter Stress: Ökonomische Ungleichheit, kulturelle Vielfalt und Populismus“ lautet das diesjährige Thema. Die Podiumsdiskussion am Eröffnungsabend um 18 Uhr im Schütting ist öffentlich.

Westliche Demokratien sehen sich ständig neuen Herausforderungen gegenüber, denn freiheitliche Werte, Umgangsformen und Errungenschaften wie der Rechtsstaat oder die Pressefreiheit werden durch rechtspopulistische Bewegungen, aber auch durch linke, beispielsweise globalisierungskritische Gruppierungen, dauerhaft torpediert. Ein weiterer gesellschaftlicher Stressfaktor ist die wachsende ökonomische Ungleichheit, die unter anderem dazu führt, dass sich die Lebenswelten verschiedener sozialer Gruppen stark auseinanderentwickeln.

Erosion der gesellschaftlichen Mitte

Ungleichheitsdynamiken lassen sich auch an einer wachsenden Statuskonkurrenz innerhalb sozialer Gruppen ausmachen. Hiervon sind insbesondere die Mittelschichten betroffen, die sich auf Bildungs-, Arbeits- und Finanzmärkten ebenso kompetitiv-vergleichend gegenüberstehen wie auf digitalisierten Partnerschaftsmärkten oder in sozialen Netzwerken. Zur Debatte steht somit, ob eine breite gesellschaftliche Mitte auf lange Sicht noch jene Integrationsleistungen erbringen kann, die für Demokratien westlicher Prägung bisher selbstverständlich waren. Die Bremer Universitäts-Gespräche 2018 wollen den Blick auf diese Problematiken lenken und sie miteinander in Beziehung setzen.

Festveranstaltung: Können wir noch miteinander reden?

Den Auftakt und thematischen Einstieg in die Klausurtagung bildet die öffentliche Podiumsdiskussion am Donnerstag, den 15. November 2018, um 18 Uhr im Schütting mit dem Titel: „Können wir noch miteinander reden? Das Auseinanderdriften der Gesellschaft und die Krise der Öffentlichkeit“. Wer in einer Demokratie lebt, diskutiert über kontroverse Themen und ist es gewohnt, dass sich Konfliktparteien in angemessener Art und Weise streiten. In den letzten Jahren scheint dies jedoch immer schwieriger geworden zu sein. Einerseits hat sich in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich weiter geöffnet – nicht nur ökonomisch, sondern auch lebensweltlich. Gleichzeitig brechen Wertekonflikte auf, die bis zu den identitären Selbstverständnissen reichen und daher oft hochemotional diskutiert werden. Dabei wird die öffentliche, zivilgesellschaftliche wie politische Debatte, die hier gefragt wäre, selbst grundlegend in Frage gestellt als vorherrschender Diskurs von Eliten und bestimmten sozialen Milieus, die sich von den Lebenslagen und Lebenswelten weiter Bevölkerungsteile längst entkoppelt hätten.

Prominent besetztes Podium

Wie kann in einer solchen Atmosphäre noch Verständigung gelingen? Diese Frage diskutieren die SPD-Bundestagsabgeordnete und ehemalige Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, Professor Wolfgang Merkel, Direktor der Abteilung „Demokratie und Demokratisierung“ am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB), und Jürgen Kaube, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Die Moderation übernimmt Stephanie Rohde, Redakteurin bei WDR und Deutschlandfunk. Sängerin und Songwriter Katharina Franck sorgt für den musikalischen Rahmen.

Die Bremer Universitäts-Gespräche

Seit 1988 laden die Wolfgang-Ritter-Stiftung, die Universität Bremen und der Verein der „unifreunde“ zu den Bremer Universitäts-Gesprächen ein. Ziel ist es, über den wissenschaftlichen Rahmen hinaus einen Dialog zu zeitaktuellen Themen mit gesellschaftlichen Akteuren anzuregen. Denn ein lebhafter Austausch von Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft kann der Diskussion neue Impulse und Praxisrelevanz verleihen.

Die Bremer Universitäts-Gespräche finden dieses Jahr zum 31. Mal statt. Sie werden von der Wolfgang-Ritter-Stiftung finanziert. Die wissenschaftliche Koordination liegt in den Händen von Professor Olaf Groh-Samberg und Professor Martin Nonhoff von der Universität Bremen und der Bremen Graduate School of Social Sciences (BIGSSS), einer gemeinsamen Einrichtung der Universität Bremen und der Jacobs University. Die Eröffnungsveranstaltung am 15. November 2018 um 18 Uhr im Schütting ist öffentlich. Die Teilnahme an der Konferenz am 16. November 2018 ist nur auf Einladung möglich.

Weitere Informationen:

www.uni-bremen.de/bug/
www.uni-bremen.de/fileadmin/user_upload/sites/bug/Downloads/BUG_148983_programmheft_2018_de.pdf
www.uni-bremen.de


Fragen beantwortet:

Dr. Christina Jung
UniTransfer – Förderer und Partner
Universität Bremen
Tel.: +49 421 218-60336
E-Mail: christina.jungprotect me ?!vw.uni-bremenprotect me ?!.de

Der Eingang des Schütting
Auf der Festveranstaltung am Donnerstag den 15. November 2018 im Schütting diskutieren namhafte Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Praxis im Rahmen der 31. Bremer Universitäts-Gespräche zum Thema „Können wir noch miteinander reden? Das Auseinanderdriften der Gesellschaft und die Krise der Öffentlichkeit“.